La Strada 25

Ein Vierteljahrhundert auf der Straße

Und kein bisschen müde. Es kann losgehen!

Eine BIG Band aus 100% Solisten eröffnete in der Grazer Oper, © Gerald Ganglbauer

Nur bis 6. August 2022. Informationen: +43 316 26 97 89
oder lastrada.at

Stattegg Village Jazz – 17:00

Village Jazz | Open Stage | Großmütterchen Hatz | Tori Freestone Trio | LUTrio | Sponsoren | Afterparty | Fotos | Presse

Open Stage

René Pettinger

Eine Stunde vor Beginn des Hauptprogramms ist unser Tontechniker René Pettinger von EPS Records, der kurzfristig für Peter Droneberger eingesprungen ist, mit dem Soundcheck fertig. Junge Musiker und Bands haben nun eine Gelegenheit, ihr Talent auf der Bühne zu demonstrieren.

Theresa Ansperger/Lilly Seitinger und Lukas Meissl haben sich jeweils für 15 Minuten auf der Bühne angemeldet und wir sind gespannt, was diese jungen Musiker spielen werden. Lassen wir uns überraschen.

Village Jazz Aufkleber – nicht nur für Stoßstangen

Nach dem Zeltaufbau folgte eine Diskussion, ob die Bühne nun quer oder doch längs aufzustellen sei. Publikumsbewegungen und bessere Akustik überzeugte dann doch für eine längs ausgerichtete Bespielung des Zeltes. Schank und Shop links, Bühne rechts. Dazwischen und auch draussen am Platz viel Publikum.

Aufbau und Einbau

Polsterlkino Ligist

Rotzbub – Willkommen in Siegheilkirchen

Für Filmenthusiasten, die einen Verein gegründet haben, um ein kleines Kino am Land zu retten, tut man gerne was. Ich fahre daher morgen (9.7.22) 50 km nach Ligist, um mir den Manfred Deix Film anzuschauen, den ich ohnedies in der Pandemie schon anschauen wollte, aber in den Programmkinos versäumt habe, denn in den Mainstream-Hallen ist er wohl kaum gelaufen.

Also werd ich mich nach dem Mittagessen ins Cabrio setzen, ohne mich von den aktuell bei Tankstellen angezeigten Dieselpreisen abhalten zu lassen, mit offenem Verdeck dem Navi folgen und dabei die Steiermark bewundern. In Ligist bleibt genug Zeit für einen Spaziergang und um vorm Filmstart die versprochenen Köstlichkeiten vom Grill zu essen, bevor ich mein Polsterl nehme und 90 Minuten lang am Holzsessel herumwetze.

Dabei werde ich sicher sehr über den animierten Rotzbub und die gewonnenen Einsichten aus der Seele von Herrn und Frau Österreicher grinsen. Film ab.

Filmclub Polsterlkino Ligist

Der Filmclub Polsterlkino Ligist wurde vor über 30 Jahren von Ellen Müller gegründet und befindet sich im altern Pfarrkino von Ligist. Da es dort 180 Holzklappsessel gibt, wurden Polsterl gesammelt, die man nun beim Eingang mitnehmen kann.

Das Team bemüht sich, einmal im Monat (Sept.-Dez.+ Feb.-Mai) Filme anzubieten, die niveauvolle, witzige, zu Herzen gehende Kinoerlebnisse versprechen. Am 2. Samstag im Monat ist meistens Kinosamstag. Zu jedem Kinotermin gibt es um 19.00 Uhr einen Abendfilm. Selbst gemachtes Popcorn, frisch gebackene Stangerl, Brot, Aufstriche und Kuchen, sowie Wein aus Ligist und Bier und Säfte werden in unserem Buffet angeboten. Das Angebot gilt nur für Clubmitglieder – die Mitgliedschaft ist kostenlos und ganz leicht im Rahmen des Kinobesuches zu erlangen.

Zu lesen auf der Facebook-Seite https://www.facebook.com/PolsterlkinoLigist/ wo auch das Programm bekannt gegeben wird. Am besten ist es, die Mitgliedschaft zu erwerben und sich auf die Mailingliste zu setzen. Infos polsterlkino@gmx.at

steirischer herbst ’22

steirischer herbst ’22
Ein Krieg in der Ferne
Prolog-Ausstellung 1.7.–1.8.22
Festival 22.9.–16.10.22
Eröffnungstage 22.9.–25.9.22
Programmvorschau aus einer Pressemitteilung vom 30.6.22
In seiner 55. Ausgabe widmet sich der steirische herbst unter dem Titel Ein Krieg in der Ferne in einem dichten Programm an Ausstellungen, Performances und Diskussionen der bedrohlichen Präsenz von Schlachten, die unsere Gesellschaft geistig abschirmt.
Chefkuratorin und Intendantin Ekaterina Degot beschreibt das Konzept ihrer fünften Ausgabe wie folgt:
 
„Kriege sind in die Geschichte des steirischen herbst eingeschrieben. Während frühe Festivalausgaben vom Kalten Krieg überschattet wurden, fanden spätere statt, als gleich nebenan die Jugoslawienkriege wüteten. Der russische Angriff auf die Ukraine ruft auf schmerzhafte Weise verblichene Erinnerungen an den Ersten und Zweiten Weltkrieg wach und bildet den neuesten Eintrag in dieser langen Liste drohender Kämpfe in der unmittelbaren Nachbarschaft.
 
Gelegentlich hat man jedoch immer noch den Eindruck, dass in dieser gemütlichen Ecke Österreichs, wie auch an vielen anderen behaglichen Orten in Europa, Kriege und Konflikte fehl am Platz sind. Ausbrüche des Mitgefühls gegenüber denen, die von Kriegen ,anderswo‘ betroffen sind, sind zweifellos aufrichtig, aber gleichzeitig gilt die Welt hier als sicher. Die Front wird auf Abstand gehalten, nicht gesehen und nicht gehört, bis das Verdrängte mit voller Wucht zurückkehrt.“
 
Ein Prolog zum Festival beschäftigt sich bereits von 1. Juli bis 1. August mit dem Angriffskrieg Russlands in der Ukraine – dessen Relevanz und Nähe nun nicht mehr ignoriert werden können. In der Sonderausstellung Ein Krieg in der Ferne. Prolog. Die umkämpfte Ukraine in Videokunst und Film präsentiert der steirische herbst historische und zeitgenössische Videokunst und Filme zu diesem Krieg in der Neuen Galerie Graz, kuratiert von Mirela Baciak und David Riff. Zu den teilnehmenden Künstler:innen zählen Pavel BrăilaOleksandr DovzhenkoDana KavelinaZoya LaktionovaKateryna LysovenkoMykola Ridnyi und Philip Sotnychenko. Anlässlich der Eröffnung am 1. Juli finden Artist Talks und eine Podiumsdiskussion mit dem Journalisten Herwig G. Höller, der Schriftstellerin Julya Rabinowich und dem Historiker Peter Ruggenthaler zur Bedeutung des Ukrainekriegs aus österreichischer Sicht statt.

Herzstück des Festivals im Herbst ist eine Gruppenausstellung in beiden Flügeln des ersten Stocks der Neuen Galerie Graz, für die der historische Eingang in der Neutorgasse wieder geöffnet wird. Das Festivalteam hat zu weniger bekannten und vergessenen Werken ihrer Sammlung von Kunst aus dem 19. und 20. Jahrhundert recherchiert. Manche Arbeiten scheinen auf den ersten Blick arglos, andere sind verstörend politisch. Sie werden zeitgenössischen Kunstprojekten gegenübergestellt, von denen viele neu in Auftrag gegeben wurden.
 
Die Ausstellung stellt klassische Narrative der Moderne infrage und bietet eine subjektive und fragmentarische Neuinterpretation der Sammlung der Neuen Galerie Graz, die Spuren ignorierter Kriege, verborgener Geschichten und unterdrückter Konflikte offenlegt. Sie verbindet Vergangenheit und Gegenwart und erforscht die künstlerische Reflexion einer zunehmend gespaltenen Welt, die von der Auflösung von Imperien, anhaltendem Kolonialismus und wachsenden Klassenkonflikten geprägt ist. Während so die dunkleren Seiten der Moderne untersucht werden, reflektiert das Festival auch seine eigene tieferliegende Politik und Geschichte. Diese Ausstellung ist eine Kooperation mit der Neuen Galerie Graz / Universalmuseum Joanneum und läuft bis 12. Februar 2023.
 
Das performative Programm des Festivals aktiviert andere Motive und Erinnerungen im Zusammenhang mit Kriegen und Konflikten in neuen Auftragsarbeiten von Boris Charmatz, Boris Nikitin, Theater im Bahnhof,Giacomo Veronesi, Ming Wong und Raed Yassin.
 
Im Forum Stadtpark präsentiert der steirische herbst eine Ausstellung zum Filmemacher Harun Farocki, die sich gegen die Kriege des 20. und 21. Jahrhunderts richtet. Sie enthält auch weniger bekannte Werke und wird sowohl von Diskussionen und Gesprächen als auch dem herbstkabarettbegleitet, das heuer mit Verena DenglereSeL (Lorenz Seidler) und Les Trucs seinen Auftakt feiert.
 
In einer neuen Zusammenarbeit mit dem Literaturmagazin manuskripte steuert der steirische herbst eine Sonderrubrik mit Kriegstagebüchern und -gedichten aus der Ukraine bei, ausgewählt von der Lyrikerin Galina Rymbu.

Künstler:innen 
 
Gabriel AbrantesFriederike AndersBoris CharmatzKeti ChukhrovJosef DabernigHarun FarockiJannik FranzenAslan GoisumAssaf GruberEmil GruberFlaka HalitiYuriy IllienkoIman IssaZhanna KadyrovaRajkamal KahlonKateryna LysovenkoEkaterina MuromtsevaHenrike NaumannNavaridas & DeutingerBoris NikitinIgor Friedrich PetkovićNihad Nino PušijaMykola RidnyiWillem de Rooij, Augustas SerapinasTheater im BahnhofGiacomo VeronesiMing WongRaed Yassinherbstkabarett mit Verena DenglereSeL (Lorenz Seidler)Les TrucsZvjezdana FioFranz Yang-Močnik und andere Künstler:innen aus der Sammlung der Neuen Galerie Graz
 
Die vollständige Liste der teilnehmenden Künstler:innen und Kollektive wird im September veröffentlicht.


Ein Krieg in der Ferne. Prolog. Die umkämpfte Ukraine in Videokunst und Film, Installationsansicht, Neue Galerie Graz. Credit: Universalmuseum Joanneum / J.J. Kucek
Festivals-im-Festival 

Wie gewohnt umfasst der steirische herbst die Festivals-im-Festival musikprotokoll und Out of Joint – das Literaturfestival im steirischen herbst. Unter der Leitung von Elke Tschaikner beleuchtet das musikprotokoll 2022 von 6.10. bis 9.10. mit Whodentity aktuelle Fragen nach Zugehörigkeiten. Konzipiert von Klaus Kastberger, fragt Out of Joint von 11.10. bis 14.10. vor dem Hintergrund großflächiger Zerstörung, kriegerischer Aggressionen und Ressourcenverschwendung Wer wir waren? und welche Alternativen es zum Bestehenden gibt.
Parallelprogramm
 
Ein vielfältiges Programm von rund 20 Institutionen und Kunstschaffenden in Graz und der Steiermark ergänzt den steirischen herbst ’22. Wie jedes Jahr finden sich neben bekannten Namen auch neue Kollaborationen auf der Liste. Zu den Projekten außerhalb von Graz werden Bustouren angeboten.
Partner in Graz

Annenstrasse 53,APORON 21esc medien kunst laborGrazer KunstvereinHALLE FÜR KUNST SteiermarkKunsthaus GrazmanuskripteSteirische Kulturinitiative und Theater Quadrat
 
Partner in der Steiermark und darüber hinaus

ARGE Oper im Durchbruchstal (St. Barbara im Mürztal), eisenerZ*ART(Eisenerz), Haus lebt (Hartberg), Steirische Kulturinitiative (Maribor, Ruden und Villach), Theater Quadrat (Oberzeiring), WIENDRAMA (Eisenerz, Fohnsdorf, Fürstenfeld, Gnas, Möderbrugg, Stainz)
 
Partner Kunst der Verführung

Creative Industries Styriadesignforum SteiermarkFH JOANNEUM | Institut Design & KommunikationGraz MuseumKULTUM. Zentrum für GegenwartKunst und Religion in GrazKunsthaus GrazHDA – Haus der ArchitekturFG Werbung & Marktkommunika­tion der WK SteiermarkAnkünder
6 Ausstellungen zum Thema Grafikdesign im Spannungsfeld von Kunst und Werbung; ein Projekt initiiert von Siegfried Gruber, koordiniert von Creative Industries Styria
Ö1 Festivalpodcast
 
Das dritte Jahr in Folge arbeitet der steirische herbst mit dem öffentlich-rechtlichen Sender Ö1 für einem Festivalpodcast zusammen. Zeitgenössische Kunst in ihren unterschiedlichen Ausdrucksformen in den Fokus rücken, die Interdisziplinarität in der Kunst fördern und der Reflexion des Zeitgeschehens ausreichend Raum bieten – all das sind Themen, die Ö1 und den steirischen herbst miteinander verbinden. Auch diesmal wird der Festivalpodcast zu weiterführenden Gesprächen und Gedanken einladen – sowohl auf Ö1 als auch auf radiothek.ORF.at.
Der steirische herbst ’22 wird gestaltet von allen teilnehmenden Künstler:innen, Partnerinstitutionen, Denker:innen, Philosoph:innen sowie Ekaterina Degot, Intendantin und Chefkuratorin, Henriette Gallus, stellvertretende Intendantin, Christoph Platz, Leiter der kuratorischen Belange, David Riff, Senior Curator, Dominik Müller, Kurator, Mirela Baciak, Kuratorin, Gábor Thury, Kurator, und dem gesamten Team des steirischen herbst. Mit kuratorischer Beratung von Goran Injac.
 
Kurator:innen der Ausstellung in der Neuen Galerie Graz: Ekaterina Degot mitDavid RiffChristoph PlatzMirela BaciakBarbara Seyerl (steirischer herbst), mit kuratorischer Beratung von Gudrun Danzer und Günther Holler-Schuster (Universalmuseum Joanneum)
 
Das vollständige Festivalprogramm ist ab 1. September online. Der Online-Ticketverkauf beginnt ebenfalls am 1. September.
Über den steirischen herbst
 
Der steirische herbst ist ein jährlich stattfindendes interdisziplinäres Festival für zeitgenössische Kunst, das seit seiner Gründung im Jahr 1968 ein kritisches Anliegen verfolgt und die begrifflichen Grundlagen, was Kultur für das Zeitgenössische bedeuten könnte, immer wieder neu definiert. Als produzierendes Festival mit internationaler Strahlkraft ist der steirische herbst fest in Graz und der Steiermark verwurzelt und rückt künstlerisches Schaffen in den Fokus, das gesellschaftspolitische Fragen kommentiert und öffentliche Debatten auf unterschiedliche Art, quer durch alle Disziplinen und Medien provoziert und konturiert.
Für Rückfragen steht das steirischer herbst Pressebüro gerne zur Verfügung.
 
presse@steirischerherbst.at 
t +43 316 823 007 61

46 x Bachmannpreis

Klagenfurt und die Literatur

ORF Kärnten mit Lesungen zwischen Grasbüschel, Ramschkisten und Blaulicht

Das Format der „Tage der deutschsprachigen Literatur“ mag sich im Lauf von 46 Jahren verändert haben – diesmal lasen die 14 Autorinnen und Autoren im Freien auf dem Stück Wiese vor dem Funkhaus, während die Jury (sieben Jurorinnen und Juroren) im Studio saß – geändert hat sich im Grunde aber nichts. Die Aussicht auf Ruhm und sehr viel Geld lockt junge Gladiatoren immer noch nach Klagenfurt, wo sie sich vor laufenden Fernsehkameras von wortreichen Kritikern feiern – oder schlachten lassen. Morituri te salutant.

Ich schaute mir das Spektakel nach einigen Jahren Abwesenheit wieder einmal live an. Moderator Christian Ankowitsch (auch ein Grazer, mit dem mich eine alte Freundschaft verbindet) bemühte sich, nicht allzuviel Blut zu vergießen. Immerhin ging es um insgesamt 62.000 Euro, vom 7.000 Euro Publikumspreis bis hin zum 25.000 Euro Haupttreffer, da greifen auch friedliche Menschen zu den Waffen.

Die frühere Preisträgerin Anna Bahr gab in ihrer „Klagenfurter Rede zur Literatur 2022“ folgenden Rat: Spielen Sie nicht in Socken! Es ist ein Elefant in dieser Lesemanege. Den sollten Sie unerschrocken bei den Stoßzähnen packen. Und denken Sie daran: Viele der Allergrößten hätten Bewerbe wie diesen nie im Leben gewonnen, wahrscheinlich nicht einmal die Bachmann.

Und sie bemühten sich zu gefallen, ob mit aufgeklebtem Schnurrbart, am fliegenden Teppich, oder locker vom Hocker, sie gaben ihr Bestes und wurden dafür mit Worten wie „Performance“ oder „Kitsch“ bestraft. Nicht von Leserinnen und Lesern, sondern von jenen selbstgefälligen Menschen, die gelernt haben, mit schönen Worten in verschachtelten Sätzen nichts auszusagen, es aber sehr gescheit klingen zu lassen. Dabei geht es nicht ums Loben oder Zerbröseln eines Textes, bis sich seine Kritiker untereinander zu streiten beginnen, sondern schlichtweg darum, ob ein Text bzw. sein Thema im Leser widerhallt, etwas auslöst – oder nicht. Und da Leser eben gewöhnliche Menschen sind und keine gelernten Sprachwissenschaftler, gehen mir Meinungen von „Experten“ auch nicht unter die Haut, gestehe aber zu, dass sie auf den Buchmarkt enormen Einfluss haben.

Die glücklichen Vier

Der erste Preis, der vergeben wird, ist der 3sat-Preis, er geht an Leon Engler (D/A) für seinen Text „Liste der Dinge, die nicht so sind, wie sie sein sollten.“ Der Preis ist mit 7.500 Euro dotiert.

Der mit 10.000 Euro dotierte KELAG-Preis geht an den deutschen Autor Juan S. Guse, eingeladen von Mara Delius. In der Erzählung „Druckabfall“ erzählt er von einer illusionären Welt, die zur realen Welt zurückführt.

Der mit 12.500 Euro dotierte Deutschlandfunkpreis geht an Alexandru Bulucz (D/ROM) für den Text „Einige Landesgrenzen weiter südlich als hier“.

Den Publikumspreis räumt der Wiener Autor Elias Hirschl ab, mit 28 Jahren heuer der jüngste Teilnehmer am Bewerb. Er wurde von Klaus Kastberger eingeladen, und las den Text „Staublunge“. Der Preis ist dotiert mit 7.000 Euro plus dem Stadtschreiberstipendium der Stadt Klagenfurt im Wert von 6.000 Euro.

Die Siegerin

Die in Niederösterreich lebende Slowenin Ana Marwan ist die mit 25.000 Euro dotierte Bachmannpreisträgerin 2022. Sie las den Text „Die Wechselkröte“. Klaus Kastberger hielt die Laudatio. Klagenfurts Bürgermeister gratulierte.

Nachlese

Texte und Jurydiskussion sind jedoch nicht nur für Germanistikstudenten interessant. Wenn man sich Professoren wie Klaus Kastberger anhört, wird einem klar, wie sie ticken. Der ORF Kärnten hat alles akribisch aufgezeichnet und stellt es dankenswerterweise in einem Videoarchiv „on demand“ zur Verfügung. https://bachmannpreis.orf.at/stories/ondemand/

20 Jahre Binder & Krieglstein

Schlagzeuger Rainer Binder-Krieglstein (Quetschkommode und Dub-Reggae, Blaskapelle und Disko-Beats, Zigeuner-Geige und Girlie-Rap, orientalische Streicher und Lagerfeuer-Klampfe, verortet Treibhaus, Innsbruck) stellt im Leslie Open sein siebentes Album vor und spielt in den diversen Besetzungen eine „Best Of“ Revue.

Binder & Krieglstein 2022

Sieben x Binder & Krieglstein – nicht chronologisch gereiht zwischen 2002 und 2020, davon vier x CD und drei x LP/digital (Spotify & Co.)

Unkaputtbare Crash Test Dummies

Gibt es die Indie Folk-Rock Kanadier mit den kryptischen Lyrics und der unverwechselbaren Stimme von Brad Roberts tatsächlich immer noch? Scheinbar liegt die Antwort im Namen, denn Dummies sind von Haus aus unkaputtbar [Franz Morak] – einfach nicht umzubringen. Ein möglicher Umkehrschluss würde dann zu dem Ergebnis führen, dass sie nie lebendig waren. Mmm. Die Wahrheit wird man am 2. Juni im Grazer Orpheum endlich hören und sehen können, da die Tour der Band Corona-bedingt um zwei Jahre verschoben werden musste. Doch jetzt ist es so weit.

Mmm Mmm Mmm Mmm, das One-Hit-Wonder Crash Test Dummies

Das Interview

Brad Roberts, backstage Orpheum Graz, © Gerald Ganglbauer
backstage

Gerald Ganglbauer
Back in the Nineties, Crash Test Dummies were a really hot band. I lived in Sydney at the time and bought your debut album, The Ghosts That Haunt Me in 1991 still as a Music Cassette. With your second album, God Shuffled His Feet I evolved to CDs and Mmm Mmm Mmm Mmm was played nonstop by all the country’s radio stations. However, with the third album, A Worm’s Life, five years into the band’s history, you suddenly dropped off the Australian charts. What happened back then?

Brad Roberts
Our first record came out in Canada and did extremely well, but it was not big in America.

Gerald Ganglbauer
It got noticed also in Australia, maybe because of the Commonwealth.

Brad Roberts
Maybe.

Gerald Ganglbauer
Yeah.

Brad Roberts
We did tour in Australia on our first record and we didn’t get very big turnouts. But with our second record we got big in America and then we got big in Europe and Australia and everywhere … we became international … and then after that the third record you just referred to, A Worm’s Life, th­at didn’t really sell much at all. And you know, I don’t know exactly why but I can tell you that. When our second record did well, it did well for one reason. Clive Davis, the record company president of our label, Arista Records, decided that he was gonna make that record number one. Because the radio played it, in Atlanta, and they got phone calls in Atlanta, Georgia at the radio stations, and everybody was asking who’s that band, what’s that guys voice all about, and they were buying records, this is all just in Atlanta, Georgia. And our record company president said oh this could go, this could be big, so he put us into number one priority. And the record company worked us until that song got all the way up the Billboard charts nearly to number one, we got to number two, Clive Davis was very angry. [laughs out loud] It was not number one. But it was huge and when we put out our next record, A Worm’s Life, we were on the same label as Whitney Houston and Kenny G. for example. Those are artists that sell so many records and it’s a no brainer, and so we just got why they did not make us a priority they decided to put their budget for their records in to Kenny G. and Whitney Houston, the more safe bets.

Signiert 30 Jahre später

Gerald Ganglbauer
To be honest, after Superman’s Song on the first, the second album contained all the hits, but the third one was slow, quiet and pretty match the same. My favorite song on God Shuffled His Feet was actually I Think I’ll Disappear Now, which became the most used break up song in my life [laughs] … and move out sideways … you know that it was a perfect record, the second one …

Brad Roberts
Thank you.

Gerald Ganglbauer
… but of course you can’t make it bigger and bigger and bigger. The creativity ends sometime somewhere and if they force you to make one record after the other, it drains you out a little bit, doesn’t it?

Brad Roberts
Yeah, yeah.

Gerald Ganglbauer
How about now, do you have any plans to do another record?

Brad Roberts
Yes, I’m writing one right now. For the first time in a long time, yeah, I wrote. I’ve been … yes, the short answer is yes. I’m a … It’s gonna take a while I’ve only got two songs written towards it so far. I like to write a lot of songs to choose from. I don’t know if we’ll do a whole record or release a couple of singles or what, because people just put their music differently nowadays, don’t they?

Gerald Ganglbauer
I have a proposal … hum … have you ever done duets?

Brad Roberts
Oh, I’ve never done duets. Well, I would think about it, yeah, why do you ask this.

Gerald Ganglbauer
I’ve got Parkinson’s disease.

Brad Roberts
You do? I’m so sorry.

Gerald Ganglbauer
I have to cope. You’ve had your share of back pain for your story too.

Brad Roberts
Yeah.

Gerald Ganglbauer
Anyway, we need the public on our side. Not just empathy from the people, but also more budget for research into it and to assist researchers to find a cure, we want attention, basically. And what better attention can you get as with a sound recording of different artists, like what we did on our first album [hands over the CD Parkinsong Duets] Every duet is performed by a person with Parkinson’s “damaged” voice in harmony with the clear voice of a well-known singer. You can hear the differences which makes you feel good and you’ll understand.

Brad Roberts
So this is duets between established Rockstars and unknown people with Parkinson’s disease. Is this you [on the cover]?

Gerald Ganglbauer
Yeah.

Brad Roberts
I was going to say this guy looks like you. So you did one of the tracks. I’d like to hear it.

Gerald Ganglbauer
Anytime, as long as you consider singing a duet with me [laughs] do we have time, when are you on?

Brad Roberts
Eight fifty so ten to nine.

Gerald Ganglbauer
It’s a quarter to eight. We got time to continue our conversation.

Brad Roberts
At eight our opening act is on.

Gerald Ganglbauer
Okay and I look forward to seeing you all reunited on stage.

Brad Roberts
Yeah, except for Ben Darvill, the harmonica player. He quit, a long time ago.

Gerald Ganglbauer
Looks like it’s been really good to get the band back together.

Brad Roberts
Yes.

Gerald Ganglbauer
Your brother Dan on bass is one of the original members.

Brad Roberts
Yeah.

Gerald Ganglbauer
But everybody has a different story and separate history in those five years or even ten years the band had a break … family and raising kids …

Brad Roberts
Yes, my brother has kids. Our drummer, Michel Dorge has kids too. I chose not to. I did not want to have children.

Gerald Ganglbauer
Same here.

Stage

Brad Roberts
Yeah. So I have you know what I have I don’t have Parkinson’s disease but I have what’s called an involuntary movement disorder. I cannot sit still unless I’m medicated.

[Ten minutes of a private conversation followed, and were recorded but not transcribed]

Brad Roberts, backstage Orpheum Graz, © 2022 Gerald Ganglbauer

The Show

Die Band

„God Shuffled His Feet“, die Tournee zum 25 Jahre Jubiläum der Band, brachte die Originalbesetzung der Crash Test Dummies wieder zusammen und mit zweijähriger Pandemieverspätung auch nach Graz. Die Fans dankten es ihnen mit viel Applaus.

aus: http://www.crashtestdummies.com/
Aktuelle Besetzung
Gesang, GitarreBrad Roberts
Keyboard, Gesang, AkkordeonEllen Reid (1988–2012, seit 2017)
Bass, BegleitgesangDan Roberts (1988–2004, 2010, seit 2017)
SchlagzeugMichel Dorge (1991–2002, 2010, seit 2017)
Ehemalige Mitglieder
Gitarre, Mandoline, Harmonika, PercussionBenjamin Darvill (1988–2000)

Man darf auf das neue Album gespannt sein. Es wird allerdings noch dauern, da erst zwei Songs fertig sind. Im Gespräch ging hervor, dass es ein Konzeptalbum über die Entstehung des Universums wird, also eine Art Genesis wie in der Bibel. Mmm Mmm Mmm Mmm.

Stattegg Village Jazz – 20:00

Village Jazz | Open Stage | Großmütterchen Hatz | Tori Freestone Trio | LUTrio | Sponsoren | Afterparty

LUTrio

Samstag, 24. September 2022, 20:00, Dorfplatz Stattegg

Verwurzelt im Jazz spannt das „LUTrio“ eine Brücke zwischen Tradition und Gegenwart dieses Genres. 2015 vom gebürtigen Stattegger und jetzt in Graz lebenden Lukas Kleemair (Schlagzeug) mit Urs Hager (Klavier) und Tobias Steinrück (Bass) gegründet, fungiert das Trio seitdem als Ideenquelle für eigene Kompositionen und als „Spielwiese“ für das gemeinsame Improvisieren und Zusammenspielen ganz im Sinne eines gleichberechtigten Ensembles.
Über die Jahre konnte das Trio seine Musik bereits in unterschiedlichen Rahmen präsentieren, so u.a. im „tube’s“ in Graz, im „ZWE“ in Wien oder im „jazzGap“ in Garmisch. 2018 gewann die Formation einen 1. Preis beim „Podium Jazz, Rock & Pop 2018“ in der Kategorie „Jazz und Contemporary Music Vplus“.
In seinem Debüt-Album „Silent City“, das im April 2022 auf dem oberösterreichischen Label ATS-Records erschienen ist, verwebt das Trio die unterschiedlichen musikalischen Facetten der Bandmitglieder ebenso wie Elemente aus dem Jazz, der Pop-Musik bis hin zur klassischen Musik.
Unter den neun Stücken in 55 Minuten finden sich neben eigenen Kompositionen von Schlagzeuger Lukas Kleemair auch Arrangements bekannter Jazzstandards, sowie Stücke der Beatles oder Erik Saties.

Fotos Johanna Seitinger Text Reinhard Brunner

Als Substitute für den verhinderten Bassisten Tobias Steinrück ist Kajetan Kamenjašević (ehemals Saint Chameleon) kurzfristig eingesprungen (Foto: Peter Purgar)

Stattegg Village Jazz – 19:00

Village Jazz | Open Stage | Großmütterchen Hatz | Tori Freestone Trio | LUTrio | Sponsoren | Afterparty

Tori Freestone Trio

Auf ihr robustes Tenorsaxophon greifen viele zeitgenössische englische Bands wie The Ivo Neame Quintet, Fringe Magnetic, das London Jazz Orchestra, Solstice, aber auch Orquest Timbala (Kuba), Hermeto Pascoal (Brasilien) und die Ingrid/Christine Jensen (New York/Canada) big band gerne zurück.
Und gleich mit ihrem ersten Trio-Album hat Tori Freestone für Aufsehen weit außerhalb der Insel gesorgt. Mit sperrigen und rauchigen Jazz Originals, die ein diffuses Gefühl der Ästhetik von Albert Ayler oder John Surman gleichermaßen evozieren, gleichzeitig aber reichlich erfinderisch sind, ließ die damals 44–jährige Londonerin aufhorchen. Nun hat die drahtige Dame aus der vordersten Reihe der britischen Szene mit El barranco und El mar de nubes zwei Scheite im Ofen nachgelegt, zwei, Alben, die ihre Einstellung zur melodischen Improvisation im Inneren der Jazztradition noch mehr vertiefen. Wobei ihr unwiderstehlicher, reifer und abgeklärter Sound im Verein mit ihren kongenialen Partnern Jay Davis (Schlagzeug) und Ryan Trebilcock (Bass) zupackende Expressivität gewinnt.
Ein imponierend ursprüngliches und formidables Trio mit viel Raum zwischen Jazz und Folk-Anleihen. Auch wenn sich das Trio nicht vor atonalen Passagen und manchen Ausbrüchen scheut, bleibt das Tempo meist verhalten, und man kann Entwarnung vor zu schroffer Abstraktion und Free Jazz  geben.

Fotos Michael Sticher Text Otmar Klammer

Stattegg Village Jazz – 18:00

Village Jazz | Open Stage | Großmütterchen Hatz |Tori Freestone Trio | LUTrio | Sponsoren | Afterparty

Großmütterchen Hatz

Samstag, 24. September 2022, 19:00, Dorfplatz Stattegg

Diese attraktive Südoststeirerin ist sowas von keinem Großmütterchen, wenn sie ihr scheinbar gewichtsloses Akkordeon mit zarten Händen ohne Mühen hebt und senkt, quetscht und zieht – und dabei noch auf einem Bein steht – wenn sie nicht gerade quer über die Bühne zu ihren Musikern tanzt. Da geht die Post bzw. die Polka ab, Polka jetzt nicht im Sinne von Humtatah zu verstehen. Klarinette und Akkordeon liegen zwar nahe an der fließenden Grenze zur Volksmusik, die breiteste Schublade wäre aber noch zu klein, vielleicht Tango Nuevo meets Balkan oder Jazz, es wechseln traditionelle Stücke mit Worldmusic, alle Rhythmen passen jedoch irgendwie zusammen, schmiegen sich in Harmonie aneinander. Saxofon und Akkordeonklänge arrangieren sich in natürlichen Schwingungen, die Musiker scheinen synchron zu atmen, wenn sie virtuos ihre sonst beinahe unvereinbaren Instrumente spielen. In der Tat leitet das Großmütterchen keine Band, sondern eine gereift-schräge Fusion aus Klezmer, Balkan & Jazz vom Feinsten. Kuhglocken und Almstimmung beim Jodüheh. Und das anfänglich Schräge wird zur weiten Ebene, so als ob die Welt noch flach wäre. Das schafft einen grenzenlosen Tanzboden. Tanzen ist ohnedies dringend angeraten. Großmütterchen Hatz sind Franziska Hatz Akkordeon, Stimme, Richie Winkler Saxophon, Klarinette, Stimme, Andrea Fränzel Bass, Stimme und Saša Nikolic Schlagzeug, Stimme.

Foto und Text Gerald Ganglbauer

Schlagzeuger Saša Nikolic wude in drr Zwischenzeit durch Jörg Mikula ersetzt (Foto: Peter Purgar)