Stattegg Village Jazz – 20:00

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LUTrio

Samstag, 24. September 2022, 20:00, Dorfplatz Stattegg

Verwurzelt im Jazz spannt das „LUTrio“ eine Brücke zwischen Tradition und Gegenwart dieses Genres. 2015 vom gebürtigen Stattegger und jetzt in Graz lebenden Lukas Kleemair (Schlagzeug) mit Urs Hager (Klavier) und Tobias Steinrück (Bass) gegründet, fungiert das Trio seitdem als Ideenquelle für eigene Kompositionen und als „Spielwiese“ für das gemeinsame Improvisieren und Zusammenspielen ganz im Sinne eines gleichberechtigten Ensembles.
Über die Jahre konnte das Trio seine Musik bereits in unterschiedlichen Rahmen präsentieren, so u.a. im „tube’s“ in Graz, im „ZWE“ in Wien oder im „jazzGap“ in Garmisch. 2018 gewann die Formation einen 1. Preis beim „Podium Jazz, Rock & Pop 2018“ in der Kategorie „Jazz und Contemporary Music Vplus“.
In seinem Debüt-Album „Silent City“, das im April 2022 auf dem oberösterreichischen Label ATS-Records erschienen ist, verwebt das Trio die unterschiedlichen musikalischen Facetten der Bandmitglieder ebenso wie Elemente aus dem Jazz, der Pop-Musik bis hin zur klassischen Musik.
Unter den neun Stücken in 55 Minuten finden sich neben eigenen Kompositionen von Schlagzeuger Lukas Kleemair auch Arrangements bekannter Jazzstandards, sowie Stücke der Beatles oder Erik Saties.

Fotos Johanna Seitinger Text Reinhard Brunner

Als Substitute für den verhinderten Bassisten Tobias Steinrück ist Kajetan Kamenjašević (ehemals Saint Chameleon) kurzfristig eingesprungen (Foto: Peter Purgar)

Stattegg Village Jazz – 19:00

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Tori Freestone Trio

Auf ihr robustes Tenorsaxophon greifen viele zeitgenössische englische Bands wie The Ivo Neame Quintet, Fringe Magnetic, das London Jazz Orchestra, Solstice, aber auch Orquest Timbala (Kuba), Hermeto Pascoal (Brasilien) und die Ingrid/Christine Jensen (New York/Canada) big band gerne zurück.
Und gleich mit ihrem ersten Trio-Album hat Tori Freestone für Aufsehen weit außerhalb der Insel gesorgt. Mit sperrigen und rauchigen Jazz Originals, die ein diffuses Gefühl der Ästhetik von Albert Ayler oder John Surman gleichermaßen evozieren, gleichzeitig aber reichlich erfinderisch sind, ließ die damals 44–jährige Londonerin aufhorchen. Nun hat die drahtige Dame aus der vordersten Reihe der britischen Szene mit El barranco und El mar de nubes zwei Scheite im Ofen nachgelegt, zwei, Alben, die ihre Einstellung zur melodischen Improvisation im Inneren der Jazztradition noch mehr vertiefen. Wobei ihr unwiderstehlicher, reifer und abgeklärter Sound im Verein mit ihren kongenialen Partnern Jay Davis (Schlagzeug) und Ryan Trebilcock (Bass) zupackende Expressivität gewinnt.
Ein imponierend ursprüngliches und formidables Trio mit viel Raum zwischen Jazz und Folk-Anleihen. Auch wenn sich das Trio nicht vor atonalen Passagen und manchen Ausbrüchen scheut, bleibt das Tempo meist verhalten, und man kann Entwarnung vor zu schroffer Abstraktion und Free Jazz  geben.

Fotos Michael Sticher Text Otmar Klammer

Stattegg Village Jazz – 18:00

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Großmütterchen Hatz

Samstag, 24. September 2022, 19:00, Dorfplatz Stattegg

Diese attraktive Südoststeirerin ist sowas von keinem Großmütterchen, wenn sie ihr scheinbar gewichtsloses Akkordeon mit zarten Händen ohne Mühen hebt und senkt, quetscht und zieht – und dabei noch auf einem Bein steht – wenn sie nicht gerade quer über die Bühne zu ihren Musikern tanzt. Da geht die Post bzw. die Polka ab, Polka jetzt nicht im Sinne von Humtatah zu verstehen. Klarinette und Akkordeon liegen zwar nahe an der fließenden Grenze zur Volksmusik, die breiteste Schublade wäre aber noch zu klein, vielleicht Tango Nuevo meets Balkan oder Jazz, es wechseln traditionelle Stücke mit Worldmusic, alle Rhythmen passen jedoch irgendwie zusammen, schmiegen sich in Harmonie aneinander. Saxofon und Akkordeonklänge arrangieren sich in natürlichen Schwingungen, die Musiker scheinen synchron zu atmen, wenn sie virtuos ihre sonst beinahe unvereinbaren Instrumente spielen. In der Tat leitet das Großmütterchen keine Band, sondern eine gereift-schräge Fusion aus Klezmer, Balkan & Jazz vom Feinsten. Kuhglocken und Almstimmung beim Jodüheh. Und das anfänglich Schräge wird zur weiten Ebene, so als ob die Welt noch flach wäre. Das schafft einen grenzenlosen Tanzboden. Tanzen ist ohnedies dringend angeraten. Großmütterchen Hatz sind Franziska Hatz Akkordeon, Stimme, Richie Winkler Saxophon, Klarinette, Stimme, Andrea Fränzel Bass, Stimme und Saša Nikolic Schlagzeug, Stimme.

Foto und Text Gerald Ganglbauer

Schlagzeuger Saša Nikolic wude in drr Zwischenzeit durch Jörg Mikula ersetzt (Foto: Peter Purgar)

Spinifex im Stockwerk

Spinifex: Jazz Sextett aus Amsterdam
Fr., 15. April 2022, Beginn: 20:00 Uhr

Bart Maris – trumpet
Tobias Klein – alto saxophone
John Dikeman – tenor saxophone
Jasper Stadhouders – guitar
Gonçalo Almeida – bass
Philipp Moser – drums

Unsere Sturmwarnung des Monats! Das hochkarätig besetzte Sextett Spinifex aus Amsterdam, benannt nach einer zähen australischen Grasart (wonach wiederum die Spinifex People, ein Stamm der Aborigines, benannt sind) mag auf den ersten Blick wie eine Kombination aus freier Improvisation, Hardrock, Jazz und allerhand postmoderner Kraftmusik klingen. Doch unter der Oberfläche entdeckt der Hörer uralte zyklische Rhythmen aus türkischen und indischen Musikkulturen, die hier für einen spannenden synergetischen Prozess sorgen. Irgendwer hat das einmal als „ambitioniert und doch unprätentiös, aber auch furchtlos forschend und experimentell“ bezeichnet. Wie auch immer, hier schießen Komposition und musikalische Energie aus allen Rohren, trifft die Unmittelbarkeit des Rock mit langgestreckten Melodien und rhythmischen Synkopen auf die Sophistication des Jazz. Atemberaubend, hätten wir vor Corona frohlockend gesagt!


Mit Dank und lieben Grüßen,

Ihr Stockwerk-Nachtdienst
Otmar Klammer