Ein schneller Drive auf dem musikalischen Highway im Kopf: Die knapp zweistündige Fahrt in die Virtualität wurde nach einstündigem Warten mit fetzigem Bass, heissen Beats, schwarzer Stimme und psychedelischen Videos sehr tanzbar gestaltet. Immerhin blicken die fünf Mann aus Wien auf 15 Jahre Musikgeschichte zurück, was die Grazer in der Postgarage sehr goutierten.
Ob man das nun Dub, Techno, Downbeat oder Trip-Hop nennt, spielt keine Rolle
Das Konzert war sehr zu meiner Freude um 20:00 Uhr angesetzt, weil man in meinem Alter spätestens um Mitternacht gern im Bett ist. Es hat dann doch noch bis 21:15 gedauert, bis die fünfköpfige Band und Timo Novotny (Visuals) auf die Bühne des ersten Floors in Günter Brodttagers Postgarage schlenderten. Ich hatte nicht den Eindruck, dass die Verspätung irgendjemanden gestört hätte. Nun ja, das Warten ließ die Spannung steigen und der mitreissende Auftritt machte die Wartezeit ohnedies wieder gut.
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Sofa Surfers ist eine Band aus Wien, die 1997 ihr erstes Album “Transit” veröffentlicht hat. Stilistisch waren sich die Kritiker nie einig, ob das nun Dub, Techno, Downbeat oder Trip-Hop war, was Wolfgang Frisch, Markus Kienzl, Michael Holzgruber und Wolfgang Schlögl, mit dem schwarzen Sänger Mani Obeya und Richard Dorfmeister produzierten. Sogar Apple entdeckte den Zeitgeist darin und spielte den Sofa Rockers Videoclip nach der Installation des OS X (Versionen 10.0, 10.1 und 10.2 für alle die es genau wissen wollen) dem Mac User ab. Darüber hinaus hörte man diese Klänge auch in allen Wolf Haas Krimi-Verfilmungen und diversen Soundtracks.
Zur Erinnerung Sofa Rockers (Transit) zum Anhören auf iTunes. Heute klingen sie anders. Die Kraft der treibenden Beats gemeinsam mit den Bühnen-Visuals muss man erlebt habe. Das ist nicht nur Lounge Music zum “chillen”, da steigt man aufs Gaspedal und stellt sich vor, wie einem der Fahrtwind in einem offenen Coupé Cabriolet das Haar zerzaust. Statt zu filmen habe ich diesmal zwei Songs der Sofa Surfers ausgewählt und mit meinen Fotos von der Live Show unterlegt. Ich denke, das visualisiert den Abend recht gut für jene, die nicht dabei sein konnten.
Es war super, die Sofa Surfers wieder nach Graz zu bringen. Auch der Band hat es sichtlich Spass gemacht.
Ich kann mich schon gar nicht mehr erinnern wie lange es her ist, dass ich in einem Zirkus war. Es muss noch in der Volksschule gewesen sein. Umsomehr hat mich der Cirque Noël begeistert, dessen Graz-Premiere von “Seasons” ich soeben im Orpheum erlebt habe. Das muss man selbst gesehen haben, und selbst dann ist es kaum zu glauben. Ein barocker Marktplatz der Gaukler und Jongleure von Weltklasse, den man nicht versäumen sollte. Noch bis 6. Jänner 2016. Hingehen und staunen.
Am Text wird gearbeitet, notierte ich gleich zu den hier in meinem Bericht vorweg veröffentlichten Bildern über diese außergewöhnliche Produktion. Können Worte überhaupt ein Stück beschreiben, in dem die Musiker, Schauspieler, Akrobaten und Artisten aus acht Nationen auf (verständliche) Worte gänzlich verzichten und dennoch trefflich den universellen Lebenszyklus der vier Jahreszeiten wie ein Bild der Niederländischen Renaissance beschreiben? Regisseur Adrian Schvarzstein kann das ohne Worte nicht nur glaubhaft, sondern auch unterhaltend und spannend.
Zirkuskunst war vielleicht in meiner Kindheit noch eine Reihe unzusammenhängender Akrobatik-Nummern, heute erzählt sie Geschichten wie diese. Ein splitternackter Cello-Spieler eröffnet den Reigen im Frühling – und bis zum Schnee des Winters werden wir Zeuge eines bunten Lebens, das von der Begeisterung und dem Können des Ensembles getragen wird. Uns werden Kunststücke offenbart, die wir in der Realität unseres Universums nicht für möglich hielten, die aber dennoch ohne Tricks hautnah vor uns ablaufen. Was der Schweizer Jonas Slanzi mit dem Diabolo, oder der Finne Sasu Peistola mit einem 25 Kilo Gewicht macht, lässt sich adäquat gar nicht beschreiben, ausser man sieht es mit eigenen Augen. Und das ist es, was ich den Lesern ans Herz lege.
Ich hatte nur mein Handy dabei, aber Kollege Nikola Milatovic seine guten Kameras. Danke für die super Bilder, Niko!
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Jedes der Ensemblemitglieder des Cirque Noël verdient es, erwähnt zu werden. Diese außergewöhnlichen Artisten besitzen alle ihre ganz speziellen Fähigkeiten, arbeiten jedoch in “Seasons” auch traumhaft präzise miteinander zur Musik der Neuen Hofkapelle Graz.
Adrian Schvarzstein
Er ist eine Mischung, Spanisch, Argentinisch, Italienisch und … Was auch immer! Clown, Schauspieler, Zirkusdirektor und Intendant, Adrian Schvarzstein ist ein höchst dynamischer Entertainer und Showman. Seit 1989 ist er im Show-Business nachdem er Commedia Dell’Arte in Italien studiert und sich überall in Europa im Theaterbereich weitergebildet hat. Er gründete zahlreiche Straßentheatergruppen und wirkte in unterschiedlichen Projekten, Zirkusgruppen, Opern und TV-Programmen mit.
Argentinien, Spanien (Barcelona)
Nach vielen Jahren mit dem renommierten belgischen Circus Ronaldo gründete er 2004 den Circus Klezmer, der noch immer auf Tour geht! Seine erste Solo-Show war „The GREENMAN“, gefolgt von „THE BED“ und „DANS“, Shows, in denen das Publikum der Hauptdarsteller ist. Die Theatershow ‚Kamchatka‘ (Miramiro Prize in 2008) und die Regie der Oper ‚La Barca‘ in Holland sind einige seiner letzten erfolgreichen Projekte.
Jenni Lehtinen
Disziplinen: Seiltänzerin, Hand to Hand, Aerials
Jenni hat den oberen Part bei Paar-Akrobatik Nummern und ist Luftakrobatin sowohl am Trapez als auch mit Aerial Silk bzw. Tüchern. Als vielseitige Künstlerin arbeitet Jenni seit 2004 in verschiedenen künstlerischen Ensembles. Sie arbeitete auch als Zirkuskunstlehrerin in Zirkusschulen für Jugendliche in und um Helsinki.
Finland – Helsinki
Sasu Peistola
Disziplinen: Hand to Hand, Objektmanipulation, Seiltänzer
Sasu ist Theaterschauspieler und hat sich auf Paarakrobatik. Sasu ist in unterschiedlichen Projekten vom Straßenzirkus bis zu großen Theaterbühnen aufgetreten. Zusätzlich unterrichtet er Zirkuskunst in Helsinki.
Finland – Helsinki
Linn Broden
Disziplinen: Slack Rope, Bodenakrobatik, Aerial silk (Tücher) Zeitgenössische Zirkusartistin und Körperkünstlerin. Zwei Jahre Zirkusschule in Kopenhagen und drei Jahre an der Universität für Tanz & Zirkus in Stockholm. Im Laufe ihrer Karriere hat Linn ihren eigenen Stil entwickelt. Mit Ihrer Slack Rope – Vorstellung gewann Linn den ersten Preis im The Golden Circus Festival 2010.
Schweden & England
Esther Slanzi
Disziplinen: Luftakrobatik, Chinese-Pole, Objektmanipulation Esther Slanzi ist eine herausragende und vielseitige Künstlerin. Sie macht Solo-Akts wie z.B. Vertical-Rope, Chinese-Pole und Tücher. Außerdem führt Esther zusammen mit ihrem Partner einen kreativen Flaschenakt auf einem Tisch und einen Kontergewicht-Seilakt auf. Esther arbeitet für unterschiedliche zeitgenössische Zirkusgruppen, Varietés und Veranstaltungen. Esther ist Mitbegründerin des zeitgenössischen Zirkus E1nz.
Schweiz – Winterthur
Jonas Slanzi
Disziplinen: Jonglieren, Objektmanipulation, Luftakrobatik, Chinese Pole
Jonas hat in England Zirkus und Körpertheater studiert. Er ist Allround Jongleur, manipuliert Objekte des Alltags und hat eine außergewöhnliche Diabolo-Nummer. Außerdem führt Jonas zusammen mit seiner Partnerin einen kreativen Flaschenakt auf einem Tisch und einen Kontergewicht-Seilakt auf. Jonas arbeitet für unterschiedliche zeitgenössische Zirkusgruppen, Varietés und Veranstaltungen. Jonas ist Mitbegründer des zeitgenössischen Zirkus E1nz.
Schweiz – Winterthur
Esteban Mazer
Instrument: Cembalo
Große Erfahrung in der Verbindung von Musik und Theater, musikalischer Leiter von Molière la Balla (Barcelona – Dramaturgie Jaume Boix), 40 Aufführungen gemeinsam mit Adrián Schvarzstein, wie z.B. Don Quichotte chez la Duchesse (Lyon, Frankreich), Esther (Paris), Le Devin du Village (Graz).
Argentinien & Spanien – Barcelona
Katy Elkin
Instrument: Oboe, Dudelsack
Katy begann mit einem Bachelor in Musik Oboe und Musikgeschichte an der Temple University, bevor sie nach Europa kam, um ihr Studium der frühen Oboe am königlichen Konservatorium in Brüssel, Belgien fortzusetzen. Sie lebt derzeit in Barcelona, wo sie als Kodirektorin des Le Tendre Amour mit Esteban Mazer arbeitet.
Argentinien & Spanien – Barcelona
Juan Ullibarri
Instrument: Blasinstrumente
Juan studierte Klarinette und Txistu am Conservatorio Superior de Música de San Sebastián (Baskenland). Sein Interesse für frühe Blasinstrumente brachte ihn zur Schola Cantorum Basiliensis, wo er Naturtrompete und Zink studierte. Er spielt auch andere westliche und östliche, traditionelle und Renaissanceinstrumente (Duduk, Zurna, Flöten und Dudelsäcke). Er spielt unter anderem mit dem Wroclaw Baroque Orchestra, der Cappella Mediterranea und dem Glossarium.
Spanien & Luxembourg
Lucia Froihofer
Instrument: Violin, Viola
Studium der Violine und Instrumentalpädagogik an der Kunstuniversität Graz, Spezialisierung auf das Barockvioline-Studium
an der Hochschule für Musik und Theater in Leipzig, Brüssel und Novara. Lucia gründete das Ensemble „Spafudla“, das im Bereich der Neuen Volksmusik mit ungewöhnlichen musikalischen Mixturen überrascht (Jazz, klassische und World Musik Einflüsse). Sie gründete gemeinsam mit Michael Hell (Cembalo) das Barockorchester „die Neue Hofkapelle Graz“, das sie mit ihm in künstlerischer Doppeldirektion leitet.
Österreich – Graz
Gabriel Froihofer
Instrument: Percussion
Er absolvierte das Masterstudium Jazz-Schlaginstrumente an der Universität für Musik und darstellende Kunst Graz. Seine Begeisterung für ethnische Musik, Tanzmusik und Theater zeigt sich in seinem heutigen Schaffen als Bassist, Perkussionist und Schlagzeuger. Er schätzt die Vielseitigkeit und arbeitet mit verschiedenen Ensembles, vorwiegend im Bereich Weltmusik und Alte Musik (Spafudla, Polka Potente, Jazzbanditen, Neue Hofkapelle Graz).
Österreich – Graz
Georg Kroneis
Instrument: Viola da Gamba, Violone
Georg arbeitet als selbständiger Musiker und ist festes Ensemblemitglied der Neuen Hofkapelle Graz, je nach Programm als Violone-Spieler, Tutti-Cellist, Solo-Gambist und Moderator. In diesen Funktionen trat er auch in der styriarte, im Carinthischen Sommer, den Innsbrucker Festwochen, der Kölner Philharmonie, dem Kölner Fest für Alte Musik, den Tagen Alter Musik Herne.
Österreich – Graz