Das MURTON Graz Festival widmet sich heuer dem Balkanraum und seinen kulturellen Einflüssen auf unsere alltägliche Gegenwart auch hier in unserer Stadt Graz. Die Geschichte unserer Beziehungen der letzten 100 Jahre mit dem Balkan ist so facettenreich und vielfältig wie kaum eine andere. Mit dem EU-Betritt Kroatiens ist uns diese Region wieder ein Stück näher gerückt, die uns nie wirklich fern war. Die Generation der heute 30-Jährigen ist in eine völlige Neuordnung der Welt des Balkans hineingewachsen, die ihre jahrhundertealten Wurzeln und Traditionen aber nie verloren hat und die uns ebenfalls geprägt haben. Die kulturellen, musikalischen und geschichtlichen Gemeinsamkeiten – aber auch deren erlebenswerte Unterschiede – stehen im Fokus des diesjährigen Programms von MURTON Graz, schreibt Natalie Resch.
DER BALKAN IST IM FLUSS. Und der Fluss verbindet Graz auch mit dem Balkan
Oliver Mally hatte den Blues, The Stimulators heizten ein, das Publikum tanzte. Ein gelungener Eröffnungsabend der zweiten Ausgabe des MURTON Festivals.
Auf die Suche nach kulturellen und religiösen Spuren des Balkans in Graz begibt sich die speziell dafür konzipierte Stadttour AMAZING GRAZ…has its own Balkan. Der Murton-Poetry Slam wird unter dem Motto BALKAN CUP zu einem ganz besonderen Freundschaftsspiel zwischen Sprachen und Ländern – und das erstmalig auf der Murinsel. Neu ist das Open-Air-Filmprogramm BALKAN SCREENING, das vier Abende lang mit prämierten Filmen die Emotionalität der Menschen am Balkan nach Graz bringt. Und als literarisch musikalische Grenzüberschreitung versteht sich die Lesung mit musikalischen Zwischentönen unter dem Titel CROSS-OVER BALKAN. Lang und voller Leckerbissen ist der 17. August. Er beginnt bereits vormittags mit einer “Pfefferoni-scharfen” Brass Band am LENDPLATZ und endet erst spät abends mit einer Stärkung beim BALKAN-GRILL im Speisesaal des Hotel Wiesler; aufgelegt werden neben Ćevapčići am Holzgrill, Balkan-Beats von DJ Nevenko an den Turntables. Das Festival überquert das rechte Murufer und bespielt den AUGARTEN mit POLKA REMIXED. Es erkundet MUR AB- UND AUFWÄRTS neue Orte und bringt Weltmusik nach Judenburg und Gabersdorf.
Die MARIAHILFERPLATZ KONZERTE werden wieder bei freiem Eintritt und gewohnt temperamentvollen Klängen die Sommerabende mit dem ein oder anderen Tänzchen perfekt ausklingen lassen. Fetziger Ska steht ebenso am Programm wie jazzige Soli, Gipys Funk und Beatboxing – auf alle Fälle werden musikalische Grenzüberschreitungen von sich hören machen. Die NIGHTLINE im iKU bespielen die Turntable-Spezialisten von Tiefparterre. Let’s dance heißt es auch am 24. August beim großen SHOWDOWN mit Bauchklang auf der Mariahilferplatz-Bühne und anschließender SHOWDOWNPARTY im p.p.c.
Das Festival belebt das sommerliche Graz an der Mur mit Musik aus aller Welt und facettenreichen Programmen, die spüren lassen, wie nahe wir dem Balkan wirklich sind.
Lateinamerikanische Grooves, fetziger Ska, jazzige Trompeten-Soli, eingängige Refrains, verrauchte Vocals, bluesige Gitarren: Das ist der Sound der Münchner Band The Stimulators – die lässigste Kombination aus Südstaaten-Groove, Karibik-Flair, Latino-Feuer und Blues-Feeling.
Contemporary Jazz aus Norwegen vom Feinsten – und dazu einige Biere in guter Gesellschaft: ein Rettungsfahrer, der Weinbauer ist, ein Banker, der gerade wieder Vater wird, sowie richtig nette Versicherungsmenschen von der Grazer Wechselseitigen. Eine spontane Männerrunde eben. Schilcher wird nachgeliefert.
Sommerkonzert am 4. August im Alpengarten Rannach. So viele Leute gab es noch nie bei den Mosers. Hanibal (Papa Wilfried war auch da) hatte seine andere Band mitgebracht und 5/8erl in Ehr’n – Max Gaier und Bobby Slivovsky (Gesang), Miki Liebermann (Gitarre), Clemens Wenger (Akkordeon, Wurlitzer), sowie Hanibal Scheutz (Kontrabass) – spielten von Schrammelmusik inspirierte Lieder, bis nach dem Besingen der Freikörperkultur (“Nackabatzerl” vom Album Gut genug für die City, wobei man sich am liebsten noch selber ausziehen wollte) ein plötzliches Unwetter zur Flucht in den Gastraum zwang, wo es sehr gedrängt aber ungeniert weiter ging.
Aber irgendwie passte alles. Die Stimmung war gut und Angelikas Marillenknödel ausgezeichnet. Später, auf der Fahrt nachhause, waren die Waldstraßen von unzähligen Ästen übersät, die von den orkanartigen Sturmböen heruntergerissen worden waren. An einer Stelle war unsere Strecke sogar von einem umgefallenen Baum gänzlich blockiert. Somit waren wir doppelt froh, nicht gleich in den Gewitterregen hinein geflüchtet zu sein, sondern einerseits zumindest Fragmente der im zweiten Teil unplugged dargebotenen Musik drinnen vom Balkon aus durch das Fenster gehört, andererseits das wilde Toben der Natur draußen abgewartet zu haben.
Der Sommerwind bringt auch heuer von 26. Juli bis 3. August Spielleute, Gaukler und Jongleure auf höchstem Niveau aus aller Herren Länder nach Graz. Wir dürfen uns wieder auf “La Strada” freuen, das internationale Festival für Straßenkunst und Figurentheater. Die drei folgenden Beispiele aus dem Jahr 2013 bleiben sicherlich in Erinnerung.
Opernring 12/I
T. +43 316 69 55 80
A 8010 Graz
La Strada ist eine Arbeitsgemeinschaft des Vereines zur Förderung von Straßenkunst und Figurentheater in Österreich und der Firma die ORGANISATION, Büro für Gestaltung und Veranstaltungsorganisation GmbH.
The 7 Fingers
“Traces”, die neue Show von “Les 7 doigts de la main” aus Kanada war (wie bereits 2012) ein großartiger Auftakt für das La Strada Festival 2013 — Standing Ovations in der Grazer Oper.
“Chronik der vorbeilaufenden Ereignisse”, eine amüsante Publikums-verarschung – hinter dem Schaufenster Annenstraße 49 … Blick auf die Straße … auf das Leben … ähm … aha …
“Extrêmités” – in der Helmut-List-Halle – Straßentheater in Vollendung
Drei Franzosen, davon einer im Rollstuhl, zeigen uns von heute bis einschließlich Samstag dreimal jeweils eine Stunde lang atemberaubend extreme Akrobatik. Man wird erinnert an den Slapstick von Stan & Laurel, allerdings bis an die Grenze zur Geschmacklosigkeit, etwa, wenn der Behinderte im Rollstuhl seine Urinflasche zurück fordert, oder wenn er zum Klatschen des lachenden Publikums den Cancan tanzt. Aber er zahlt es ihnen mit barer Münze heim – und alle drei zeigen viel Können, wenn sie auf losen Brettern und Gasflaschen balancieren und dazu Saltos schlagen.
PS.: In zwei Tagen, am Samstag, wird La Strada 2013 bereits wieder Geschichte sein. Das ist auch mein einziger Kritikpunkt an dem Festival. Es ist zu dicht. Würde sich das Programm über zwei Wochen erstrecken, hätten Schaulustige die Gelegenheit, alles zu sehen. So tut es mir leid, Wolfram Bergers Kabinetttheater im Dom im Berg verpasst zu haben. Lieber Werner Schrempf, zeig uns nächstes Jahr nicht mehr, aber gib uns etwas mehr Zeit, internationale Straßenkunst und Figurentheater in Graz, Leibnitz, Stainz und Weiz hautnah zu erleben.
Angelika und Manfred Moser haben beruflich bereits einige Stationen hinter sich. Zuletzt waren es noch Geschäfte mit aktivem Wasser in der Grazer Jakoministraße. Jetzt findet man die beiden im Gastgewerbe. Seit einigen Jahren bewirtschaften sie die Jausenstation Alpengarten Rannach und servieren zum Tagesmenü gelegentlich heimischen Folk, Blues und Alternative/Indie Music.
Ab Stadtgrenze eine kurvenreiche Straße bergauf, links ab durch einen Hof – und man hört Musik.
Komm in unseren Garten! Wo das Edelweiß den Sonnenschein bindet und die Alpenflora in der Erde Stärkung findet! Komm in unseren Garten – umgib Dich mit starken Bäumen – in bunten Räumen kannst du träumen!
Alpengarten Rannach, Facebook
Im Norden über Graz liegt die Hohe Rannach (1018 Meter Seehöhe) mit dem Ort Rannach, Einwohnerzahl: 158, Gemeinde Stattegg, wo die Jausenstation Alpengarten zu finden ist. Hier wird, neben der Versorgung des leiblichen Wohls, auch hin und wieder heimische Musik im intimen Rahmen zu Gehör gebracht.
Da waren in letzter Zeit zum Beispiel Fathers’n’Sons (Wilfried und Hanibal Scheutz sowie Gerd und Gerald Schuller), Michael Krusche, und zuletzt die junge Band Quadoval mit der talentierten Sängerin Kathrin Taucher zu hören. Und all diesen Gehör- und Gaumenschmaus findet man nur wenige Kilometer hinter der Stadtgrenze, an der Rannachstraße, die bei der Sankt Veiter Kirche beginnt.
Quadoval (Kathrin Taucher vocals, Andreas Lechner guitar, Matthias Wieser bass, Gerald Schuller drums) perform their own composition “Another Way Back Down” live at Alpengarten, Rannach, Austria on 19 April 2013. Recorded by Gerald Ganglbauer for Gangway Magazine.
Soweit einige Beispiele aus der Vergangenheit, es geht weiter mit Hannes Urdl & Freunde am 7. Juni um 19 Uhr und Sir Oliver Mally & Martin Gasselsberger am 22. Juni um 19 Uhr – www.alpengartenrannach.at
Das oststeirische Gleisdorf hat was. Jedenfalls hat es Kultur (wenn auch schwer zu finden) im Kulturkeller. Dort war die blutjunge Rachel Sermanni aus dem schottischen Hochland zu Gast. Mit einer Stimme so klar und rein, dass sie ihre Lieder “unplugged” zur Gitarre sang.
Rachel Sermanni
Under Mountains
17.4.2013 Kulturkeller
Weizer Straße 19
A 8200 Gleisdorf
Beginn 20 Uhr
Die junge Schottin (1991 geboren) und ihr Tonmeister fuhren vom letzten Gig in Liechtenstein am Tag zuvor quer durch Österreich, um im Kulturkeller Gleisdorf – man möchte fast sagen im privatem Rahmen – zu gastieren. Die wenigen Zuhörer aus dem Ort, aus Graz und auch aus Wien wurden dafür mit einem der schönsten Konzerte belohnt, das ich je gehört hatte. In Anbetracht des kleinen Kreises entschloss sich die zierliche junge Frau aus dem Hochland, (sie stammt aus einem Dorf ein paar Meilen südlich von Inverness), die aufgebaute Anlage kalt zu lassen und und ihre Lieder von Liebe und Leid akustisch vorzutragen. Welch ein Hörgenuss! Mit einem Repertoire aus dem ersten Album “Under Mountains” und einer brandneuen Single, der 300 Jahre alten Liebeserklärung an den Landsmann Robert Burns, trug ihre erstaunliche Stimme alle Gefühle glasklar durch das Gewölbe des schön restaurierten Kulturkellers.
Schade, dass meine Freundin an diesem Abend nicht dabei sein konnte. Das wunderschöne Liebeslied “Ae Fond Kiss” des schottischen Barden Robert Burns (25 January 1759 – 21 July 1796) ist daher Judith gewidmet.
Das Lied sagt ohnehin mehr als alle Worte, die mir noch einfallen könnten.
Rachel Sermannis Homepage – www.rachelsermanni.net
Alles über den Kulturkeller Gleisdorf – www.gleisdorf.at
When Spencer Tunick called for volunteers to take part in his mass nude photographic installation in front of the Sydney Opera House on a chilly Monday morning in March this year, over 5,000 people – more than twice the number expected – turned up and stripped off for the US artist.
Free Beach Action doing a nude Cleanup in 2010 | Photo: Alan Place
But just a week earlier, a display of public nudity at another waterfront location in Sydney drew a very different reaction. On a warm, sunny Sunday plain-clothes police officers descended on a regular gathering of nude bathers at Little Congwong Beach at La Perouse. The police instructed the nudists to cover up or leave, taking details from several people and returning some time later to ensure compliance. The following day, the incident was widely reported as a “raid” or “crackdown” on an “illegal nude beach”. (Although Little Congwong has never been a legally designated nude beach, nudists claim it has been used as such for at least 40 years with minimal objection – until now.)
The contrast between the two episodes raises questions about attitudes towards nudity in contemporary Australia. On the one hand, according to Spencer Tunick, Sydneysiders’ willingness to peel off and be photographed with thousands of naked strangers “delivered a very strong message to the world that Australians embrace a free and equal society”. On the other hand, as Sydney grows and its demographic make-up changes, members of local councils say they face increasing calls to reclaim established nude beaches for what nudists call the “textile-using” public.
FBA (NSW) Convenor Gerald Ganglbauer
Robert Belleli is the deputy mayor of Randwick, the local council responsible for Little Congwong Beach. He says that with the advent of motorway access from the outer suburbs, La Perouse has attracted an increasing number of visitors over recent years. Upgrades to the national park behind Congwong and Little Congwong beaches are bringing day-trippers closer to the nudists than ever before. “Families are using the bushwalk and then they’re being shocked by the sight of what they’re seeing there,” Belleli says. Randwick Council has twice rejected requests from the lobby group, Free Beach Action NSW, a group convened in October 2005 by Gerald Ganglbauer, to legalise nude bathing at Little Congwong.
The call for more “family-friendly” beaches can also be heard in the debate over another of Sydney’s nude beaches, Lady Bay Beach in Vaucluse. Woollahra councillor Anthony Boskovitz says that over the past five years he has been “worn down” by requests to have Lady Bay taken off the list of NSW’s legal nude beaches. An economist by training, he believes the issue boils down to a question of supply and demand. “We’re not really supplying enough beaches for the demand. The demand is for family-friendly beaches; the demand is for beaches that everybody can go to,” he says.
Juan Mellado, a regular user of Little Congwong Beach and a member of Free Beach Action NSW, sees nudist beaches as a sub-set of family-friendly beaches, rather than the opposite. “Naturism is a family activity,” he says. “We have a group of families going there with their kids. We play cricket with the kids and stuff like that.”
From a historical perspective, too, the terms “nudist” and “family friendly” are not the strict opposites that critics suggest. Sociologist Ruth Barcan, author of Nudity: A Cultural Anatomy, explains: “There’s a sort of venerable tradition, going back a century, of nudist writing about the social and psychological benefits of bringing up children without shame. There’s always been a really strong current in nudist writing about the beneficial effects of kids growing up with a comfortable relationship with their own body.”
Barcan points out, however, that nudism as a philosophy-cum-lifestyle “has always been a quite hidden and quite particular practice” in Australia. She says that while popular perceptions of nudism as “anything from comic to strange to downright perverse” remain much the same, change is occurring in our attitudes towards the naked body more generally.
“What I see happening is the association between nudity and only one thing is strengthening,” she says. “That’s a definite trend: nudity equals sex. Nudity obviously has always had erotic and sexual meanings, but nudity could also mean a whole lot of other things. It could be heroic, it could be majestic, it could signify truth, authenticity, innocence and so on. But that range of other associations is really under threat – I think that’s new.”
In addition to this restricted view of nudity, Barcan believes a restriction in the range of body types deemed acceptable by popular culture is another factor driving public uneasiness about nude beaches.
Woollahra councillor Anthony Boskovitz describes the shift in public attitudes in the following way: “There’s a different standard these days than there was 30 years ago. People don’t feel as comfortable around nudity now as they did back then. There’s certainly an increase in modesty these days.”
Boskovitz, 27, says he doesn’t know why this change has occurred. “Older people have said there was a place for [a nude beach at Lady Bay] back in the 70s and people used it. But these days younger people who use beaches are just not partaking in nude bathing. I just don’t think it’s as socially acceptable as it was back then.”
So how did Spencer Tunick manage to draw such a big crowd in a city where nudism is a marginal practice and the general population’s attitude to nudity is at best indifferent? Ruth Barcan lists several reasons including the celebrity status of the photographer, the institutional backing of the Sydney Mardi Gras, and the circumscribed nature of the event, which gave people who are not regular nudists the chance to participate in something fun and exhilarating, but ultimately quite safe.
“The thing about a Spencer Tunick is precisely the fact that it’s a one-off,” Barcan says. “When you do a one-off thing in a special circumstance, in a specially licensed place, what it confirms is that we don’t do this most of the time, whereas nudists want to do this most of the time, if not all of the time.”
Despite the pressures, the demise of nude beaches in the Sydney metropolitan area may be some way off yet. At a council meeting in February, Anthony Boskovitz’s motion to have Lady Bay declassified as a nude beach was voted down, receiving support from just one of his fourteen fellow councillors. Down at Little Congwong, meanwhile, Juan Mellado says that over the last couple of years he has seen a growing number of newcomers (recognisable by the “textile marks on their bodies”) showing up to try out nude bathing – young couples and women notably among them. Robert Belleli of Randwick Council concedes that as long as nudists want to use Little Congwong, they will. He adds that enforcement of the law prohibiting nude bathing there will continue to be a matter for the police.
Acknowledgement: This article was witten by Fergus Grieve, journalism student at the University of Technology Sydney fergusgrieve@gmail.com phone 0401 166 829.
Eigentlich gehöre ich nicht mehr zur Zielgruppe der Postgarage, da ich etwa doppelt so alt bin wie das Durchschnittsalter der Nachtschwärmer, aber ich gebe gerne zu, dass ich den Betreiber kenne, seit wir als 16-jährige gemeinsam über den Balkan getrampt sind. Nun, mittlerweile ist sein Nachtclub einer der etabliertesten Veranstaltungsorte in Graz und die harte Arbeit hat sich gelohnt.
Als mein Jugendfreund Günter Brodtrager mir vor Jahren von seiner Idee erzählte, einen Nachtclub aufzubauen, konnte ich mir so ganz und gar nicht vorstellen, dass er das tatsächlich umsetzen würde. Immerhin war er in meinem Alter (also schon viel zu alt), hatte Verfahrenstechnik studiert, war mit dem Marketing seiner Greenbrains Produkte nicht sehr erfolgreich, und wußte von diesem Geschäft schon rein gar nichts. Dass es nicht nur geschafft hat, sondern die Postgarage inzwischen so erfolgreich in Graz etabliert ist, dass der Venue fast täglich auf FM4 genannt wird, freut mich ungemein. Die Website – postgarage.at – weiß alles über den Veranstaltungskalender und ich werde mich am 19. Jänner 2013 von Balkan vs. Pop III melden, weil ich mich beim Abtanzen wieder jung fühle und nicht zuletzt auch eine Freundin im Sosamma Chor mitsingt.
Außerdem höre ich mich gerade auf das neue Album von The Base ein, einer überraschend guten Indie Band aus Graz, bestehend aus Norbert Wally (Vocals/Guitars, 16. Mai 1970, Graz), Albrecht Klinger (Vocals/Guitars/Bass, 1. Februar 1965, Linz), Karlheinz Miklin jr. (Drums/Percussion/Vocals, 15. Jänner 1971, Klagenfurt, siehe auch Karlheinz Miklin, sein prominenter Papa). Bin sehr gespannt.
Graz, am 11. Jänner 2013
(We Can’t Leave) Before They’ve Played Our Song – The Base
Multikultureller Frauenchor Sosamma
Vesna Petković feat. Raphael Meinhart
Killa Marilla
The Base, feat. Norbert Wally, the sexiest voice on this side of the world
Übrigens: The Base präsentiert ihr neues Werk Secret Second Thoughts im Februar/März 2013 in ganz Österreich. Wir haben das Album in Gangway Reviews besprochen.
Jedes Jahr um diese Zeit laden KPD* sich gerne Gäste ein. Dem Vernehmen nach sind bislang auch alle Musiker unseres diesjährigen Weihnachtskonzertes pumperlgesund (im Vorjahr musste das traditionelle Konzert wegen Erkrankung von gleich zwei Musikern ja erstmals in seiner langen Geschichte abgesagt werden). Das traditionelle Weihnachtskonzert ist gleichsam auch unser letztes Konzert in diesem Jahr.
Otmar Klammer
Stockwerk Jazz
Jakominiplatz 18, 8010 Graz
+43.316.82 14 33
Bettina Wenzel (Stimmen), Nika Gorič (Sopran), Martin Philadelphy (Gitarre), Heimo Puschnigg (Klavier), Josef Klammer (Schlagwerk, Elektronik)
*) KPD steht bekanntlich für das langjährige neutönerische Klammer-Puschnigg Duo, das Jahr für Jahr ein spezielles Weihnachtskonzert für die Reihe STOCKWERKJAZZ erarbeitet. Die dabei jährlich wechselnden Gastmusiker sind so auserlesen wie das stilistisch nicht fassbare Programm ungewöhnlich, aber noch immer irgendwie weihnachtlich ist.
Den traditionellen Gesangspart übernimmt heuer die lyrische Sopranistin Nika Gorič aus Maribor, und Bettina Wenzel wird als zweite (oder erste?) Sängerin gesangstechnisch keinen Stein auf dem anderen lassen.
Normale Singtöne, also do, re, mi, fa, so und so weiter sind Wenzels Sache nicht. Nein, sind sie wirklich nicht. Zischen, Schnalzen, Zwitschern, Quietschen, Grunzen, Glucksen und Meckern sowie Formen vorsprachlicher Lautäußerungen sind es schon eher. Beschrieben ist die Mission von Bettina Wenzel damit aber nur unzulänglich. Die Kölner Stimmakrobatin und unangefochtene Meisterin im Wenzeln ist jedenfalls der diesjährige Stargast unseres traditionellen Weihnachtskonzertes.
Damit aber noch nicht genug, hat sich doch das verwegene Gespann Klammer/Puschnigg mit Martin Philadelphy weiters einen Gitarristen eingeladen, der zu den buntesten Vögeln der Rock- und Improvisationsszene im Lande zählt und dem wir auch einen gewissen Hang zum Song nachsagen wollen.
Auf der Abendordnung stehen klassisch Improvisiertes, improvisiertes Klassisches, weihnachtlich Avantgardistisches, zwölftönerisch Weihnachtliches und allseits Versöhnliches.
Graz, am 16. Dezember 2012
Das KPD Weihnachtskonzert
Samstag, 22. Dezember 2012, 21 (!) Uhr, Stockwerk Graz
Otmar Klammers Programm begeistert mich. Wir sollten einmal ein Interview mit ihm machen, wie er all that Jazz nach Graz in sein “Stockwerk” bringt. Auch gestern (Freitag, 14. Dezember 2012) hat er uns wieder eine faszinierende Lifeline (Titel ihres neuen Albums) präsentiert: die “Stefan Heckel Group”, mit dem Briten Julian Argüelles am Saxophon, dem Zürcher Christian Weber (nicht verwandt mit Eberhard) am Bass, Wolfgang Rainer am Schlagzeug und dem Kapellmeister selbst am Akkordeon.
Stockwerk Jazz
Jakominiplatz 18, 8010 Graz
+43.316.82 14 33
“Weltmusik” geht mit Zuhörern auf Reisen
Der ruhige Schweizer Bassist wird zum stürmischen Liebhaber seines schönen hölzernen Tonkörpers und das manchmal einbeinig gespielte Akkordeon versteht sich perfekt im Dialog mit dem satten Saxophon des kleinen Briten. Und die musikalische Reise beginnt. Manchmal fühle ich den Fahrtwind eines offenen Cadillac, dann sehe ich den Pfau am Dach, der Heckel zu einer Komposition inspiriert hat. Die Gruppe nimmt den Zuhörer als Anhalter mit auf die Reise, und wenn Otmar Klammer in seiner Einführung auch nicht ganz glücklich mit der Schublade “Weltmusik” war, so haben uns diese Tunes doch entführt, weit über die Grenzen unserer eigenen Kultur hinaus. Stockwerk – stockwerkjazz.mur.at – See you there.
Hier ein noch unerfahrener Versuch mit meiner Sony Handicam und Video–Software einen Musikclip zu basteln. Ich bitte um Nachsicht, jeder muss einmal anfangen 🙂