Eine Wellness-Landschaft in Graz, die ich persönlich empfehle.
Das Nova-Spa (7,1 km von meiner Haustür) gibt es noch nicht so lange. Es gehört zum Novapark-Hotel in Graz-Gösting, im Norden der Stadt. Hier findet man im Freien über den Dächern von Graz eine Blocksauna und zwei Whirlpools, eine Dachterrasse mit strohgedeckten Betten und Liegen mit Blick auf den Schlossberg (perfekt um Silvester im Bademantel zu feiern), sowie unter Dach einen Pool mit Gegenstromanlage, einen dritten Whirlpool, ein kaltes Tauchbecken, Kneipp-Becken, sowie alles, was das verschwitzte Herz begehrt: finnische Aufguss-Sauna, Kräuter-Sauna, Sole-Dampfbad und Infrarot-Sauna. Es gibt Ruheräume mit Polstermöbeln sowie auch Zimmer, Massagen und Solarium. Alles hygienisch sauber, gepflegt von emsigen Damen. Für den kleinen Hunger gibt es Tagessuppe, Gulaschsuppe, Frankfurter, Toast und eine frische Salatbar, sowie Speisen à-la-carte vom Hotelrestaurant. Trinkwasser und Tee stehen kostenlos zur Verfügung.
Geleitet wir das Nova-Spa (SPA – sanus per aquam, gesund durch Wasser) von Helmut Neukam (01.03.1949), der das Hotel gebaut hat, jetzt zwar im Ruhestand ist, aber täglich seine Runden dreht, sich mit Gästen im Sprudel unterhält, es sich nicht nehmen lässt, die Spezialaufgüsse (Früchte, Salz und Honig) selbst durchzuführen und der auch sonst sehr umgänglich ist. Im Sommer grillt er am Dach, zur Herbstzeit gibt es Maroni und Sturm. Seine Crew ist genauso freundlich. Silvester wird in der Sauna gefeiert und andere Events gibt es auch. Der Gangan Verlag wird 2014 “Buchstaben-Aufgüsse” (Lesungen im “Short-Story-Spa”) machen. Die Einrichtung ist geschmackvoll, es gibt freies WLAN und die Beschilderung ist englisch/deutsch und informativ, nicht schulmeisterlich.
Das Publikum ist bunt gemischt, aus Graz und Graz-Umgebung einerseits; internationalen Hotelgästen andererseits. Auch hier gibt es Sauna-Runden und Stammgäste wie den „Schamanen“ Martin, der hin und wieder seine Klangschalen und Gongs mitbringt und bei dem nicht applaudiert werden darf, oder den „Eisenbahner-Helmut“, der am Dienstag aufgießt und dabei gerne daran erinnert, dass die Aufgüsse hier eine Zeit der stillen Meditation sind. Nun, manchmal kommt es schon zu einer leisen Unterhaltung, aber dann erfolgen gleich Rufe nach Ruhe aus den Reihen der Gäste. Grundsätzlich ist Stille durchaus angebracht, weil sie zur Entspannung beiträgt, aber man muss sie nicht immer militant umsetzen, denn ab und zu soll es auch einen kleinen Tratsch geben können. Nur derbe Sauna-Witze werden nicht so gerne gehört wie in anderen Etablissements.
Im Nova-Spa wird immer etwas geboten: Täglich gibt es einen Frucht-Aufguss als Vitamin-Booster (dazu werden Früchte der Saison herumgereicht), einen Salz-Aufguss, der die Poren öffnet (man reibt sich zwischen den Aufgüssen mit Meersalz ein) und einen Honig-Aufguss, der der Haut Nährstoffe zuführt und die Poren wieder schließt (man bekommt echten Bienenhonig für die Haut und danach einen Schluck Honigwein). Der Wechsel von Hitze, Wärme und Kälte, die massierenden Sprudeldüsen unter Wasser, sowie die angenehme Atmosphäre in den Ruheräumen tun den Gästen ausgesprochen gut. Noch ein Vorteil: Es gibt keinen Ruhetag und viele gehen auch im Sommer gerne hin, weil es dort eine sonnige Dachterrasse und sogar echten Rasen am Dach gibt. Und bevor ich es zu erwähnen vergesse, parken ist für Gäste nun auch gratis.
Ursprung, am 31. Oktober 2013