Meine Mates, die jungen Akrobatinnen und Akrobaten aus Adelaide, machen wieder ihren Stop in Graz und das bedeutet nur eines: nichts wie hin ins Orpheum, selbst wenn du im Rollstuhl sitzt, denn so etwas gibts nur einmal zu sehen. Schwerelosigkeit sei nur ein Gerücht, sagen sie, aber wehe dir, du missachtest die Warnung: Don’t try this at home.
Du brauchst aber selbst gar nicht in den Weltraum oder nach Australien zu fliegen, um schwerelos zu werden. Der Besuch von gleich zwei (!) Shows „The Mirror“ ab 20. Dezember bzw. „10.000 Hours“ ab 3. Jänner wird dir alle Beweise liefern. Goodonya, Mates!
TheMirror
Here we go: Nach der gestrigen Premiere des „Spiegels“ hat Starfotograf Nikola Milatovic aus rund 400 Fotos seine 10 besten mit mir geteilt. Diese Bilder beweisen die Flugfähigkeit der Athleten, und dass sie überdies sogar Spass daran hatten. Das begeisterte Publikum dankte mit einer Standing Ovation. Nichts anderes hatte ich erwartet.
Eine neue unterhaltsame Komponente brachte der Komponist und Musiker Ekrem Eli Phoenix auf der Suche nach dem wahren Ich in die ohnedies multimediale Compagnie ein. Songtitel bis hin zu Marilyn Mansons Albträumen wurden zum roten Faden und Lyrics zum leisen mitsingen. Das wiederum wurde zur Quizfrage: Von wem ist das Original?
10.000 Hours
Man sagt, es seien 10.000 Stunden nötig, um eine Fertigkeit zu erlernen. Mit zwei Stunden täglich wären das fast 14 Jahre. Am 3. Jänner fand die Premiere von „10.000 Hours“, einer Produktion der anderen Hälfte von Gravity & Other Myths statt und überzeugte das Publikum, dass Normalsterbliche eine dermassen hoch entwickelte Form der Akrobatik nie beherrschen würden.
Dass die Akrobaten auch eine gute Portion Humor haben, zeigte sich unter anderem in einer auf spontanen Zuruf aus dem Publikum (von mir) eingeleiteten Känguru-Improvisation. Lachen entspannt.
Über die Künstlergruppe „Gravity & Other Myths“
Gegründet im Jahr 2009 im südaustralischen Adelaide durch die jungen Akrobatinnen und Akrobaten Lachlan Binns, Jasha Boyce, Elliot Zoerner, Jacob Randell und Martin Schreiber, stehen in den Stücken der Compagnie Gravity & Other Myths stets komplexe menschliche Beziehungen im Fokus.
Die Künstlerinnen und Künstler setzen sich mit den vielschichtigen Elementen des zeitgenössischen Zirkus als innovative und genreübergreifende Kunstform auseinander und verbinden in ihren Produktionen Musik, Videokunst und Lichtdesign zu wahren Meisterwerken der Bühnenkunst. Unverwechselbar, inspirierend, authentisch und der Schwerkraft immer einen Schritt voraus.
Seit der Premiere mit dem Stück A Simple Space beim Cirque Noël 2017 begleitet das Festival die Künstlergruppe auf ihrem Weg und gemeinsam mit dem Festival La Strada wurden bereits mehrere Koproduktionen realisiert und in Graz zur Aufführung gebracht.
Die weiteren Vorstellungen von „10.000 Hours“ sind ausverkauft.
Mein Tipp für die Leser:innen: Für die La Strada-Eröffnungsproduktion „Entre Chiens & Louves“ der französischen Compagnie Cirque Le Roux in der Oper Graz gibt es bereits Tickets. Bis 31. Jänner 2025 mit Frühbucherbonus. Weitere Informationen – www.lastrada.at
Stattegg erlebte zuletzt 2015 einen fulminanten Solo-Abend mit Christof Spörk (Gangway Cult-Mag berichtete). Diesmal wird er mit der legendären „Landstreich“ in einem Exklusivkonzert der Tour 2023 das Publikum begeistern.
„Landstreich plus“, das sind Johanna Kugler (viol, voc), Krzysztof Dobrek (acc), Gerhard Draxler (bass, voc) und Christof Spörk (cl, voc). Es erwarten Sie die besten Songs aus der Landstreich-Zeit, launige Sketches und neue Schmankerln.
Donnerstag, 1. Juni 2023 19:30 Lässerhof, Hofweg 2
Die genialste Publikumsbeschimpfung seit Peter Handke
„Fick dich, du Arschloch“, prasselte die derbe Sprache der Clochards aufeinander und auf uns nieder, und wir lachten befangen und applaudierten dem provokanten Monolog des durchgedrehten Börsenmaklers Kiko (Florian Köhler) oder dem deftigen Streit mit Happy End zwischen Olga und Xavier (Julia Gräfner und Fredrik Jan Hofmann), allesamt obdachlos, eine bunte Menagerie gefallener Gestalten, vom ehemaligen Pornostar bis zur ehemaligen Französischlehrerin, Schwuchteln und Transsexuellen, Arbeitern und Akademikern, angesiedelt in einer surrealen Sci-Fi Umgebung und modern umgesetzt von Rocafilm, mit close-up Projektion einer Handkamera auf die Bühne.
Virginie Despentes weiß genau, wovon sie schreibt, denn sie kommt aus der Punk-Szene und veröffentlichte ihren ersten Roman „Baise-moi“ schon mit 23. Heute ist sie Bestseller-Autorin und lebt mit Freundin und Hund in Paris und Barcelona. Sex und Drogen und Rockmusik machen also doch die große Kohle, merde.
Was für ein geiler Abend. „Wir sollten eine letzte Convergence machen. Unsere Augen haben so viel gesehen. Zu viel. Löschen wir das Licht.“ Die einzige Schwäche der sonst großartigen Inszenierung ist der fehlende Mut zur Nacktheit in der Schlussszene. In der heutigen Zeit hätte das Ensemble dieser falschen Scham nicht bedurft.
Als ehemaliger Plattenhändler Vernon Subutex ist übrigens Norbert Wally von der Grazer Kultband „The Base“ zu sehen, einer Band, mit der ich auch zusammenarbeite. Im Frühjahr haben wir zwei Songs für Gerald Ganglbauer’s Parkinsong Duets aufgenommen. Einen davon, „Not the River of Mercy“ singt er gegen Ende der vier kurzweiligen Stunden. Toi, toi, toi für sein Debüt als Schauspieler.
Die Lange Nacht der Bücher eröffnet BUCH WIEN 19 am 6. November ab 18 Uhr
Nachteulen sei die Lange Nacht der Bücher, die legendäre Eröffnung der BUCH WIEN, wärmstens empfohlen: Mit Eröffnungskonzert und vielen hochkarätigen Gästen! Unter ihnen befinden sich die Starautorin Vea Kaiser und der Schauspieler Tobias Moretti. Übrigens: Heuer ist auch die Eröffnungsrede erstmals öffentlich zugänglich. Eine weitere Überraschung haben wir im Gepäck: Das Opening einer Ausstellung, die erstmals in Wien und direkt auf der Messe zu sehen sein wird. Wann? Mittwoch, 6. November ab 18.00 Uhr.
Foto: Laibach, Cover: Poster für Laibach’s Sound of Music, 2018, Design: Metastazis
Der steirische herbst slowenische herbst ’18 eröffnet Volksfronten mit Laibachs Version eines der weltweit erfolgreichsten Filme, den hierzulande keiner kennt. Aber morgen wird sich das geändert haben.
Morgen geht nämlich alle anders als sonst los: dieEröffnungsrede von Ekaterina Degot gibts um 17:00 am Europaplatz vor dem Grazer Hauptbahnhof. Danach zieht dieUnderneath the Above Parade #1desBread & Puppet Theaterdurch die Keplerstraße in die Innenstadt bis zum Mariahilferplatz. Bin neugierig, ob das barrierefrei mit dem Rollstuhl zu schaffen ist.
Der Eröffnungstag wird schließlich mitLaibach’sSound of Musicgekrönt. Beginn ist pünktlich um 21:00 auf der Kasemattenbühne. Hier ein Sound Sample, „Spectre“ (2014) auf Spotify.
Im Ausland bin ich immer wieder darauf angesprochen worden, also musste ich mir den Film natürlich selbst ansehen und bin sehr gespannt, wie Laibach ihn umsetzt. Brachial, kitschig und laut, nehme ich an.
Singen wir mit der Trapp Family „Climb every mountain …“
Stattegg-Ursprung, am 19. September 2019
Eröffnungstag steirischer herbst ’18
Laibachs Sound ist unverkennbar, deren politische Botschaft verschwommen
Wer sich auf den Weg machte, um etwas über „The Sound of Music“ in den Kasematten zu lernen, musste sich zwei Stunden später so klug wie zuvor an den Abstieg vom Schlossberg machen. Vielleicht konnte man sich über den Film mit den zwei Erzählebenen, der Geschichte der Salzburger Familie Trapp und ihrer Flucht in die USA, sowie unterschwelligem Faschismus in Österreich auf der Party danach im Dom Im Berg mit den Musikern unterhalten, sofern sie ihn überhaupt gesehen hatten. Fakt ist: Laibach’s Sound of Music war bloss eine unterhaltsame Musikrevue, der ihre umstrittene Beschäftigung mit Heimat, Nationalsozialismus und Faschismus zugrunde gelegen hat, bevor sie eine Produktion für Korea als „zensurierte“ Auftragsarbeit für den steirischen herbst adaptierten und noch ein paar oberflächliche und unaufällige Referenzen zum „österreichischen“ Hollywood-Film hinterlegten.
Seit ich die Band vor mehr als zwanzig Jahren bei den Wiener Festwochen gesehen hatte, war die Fliegermütze Markenzeichen des Frontmannes mit der Grabesstimme. Bekannt wurden die Mannen aus Ljubljana mit einem Cover von „Live is Life“, dessen Video im Stil der Hitler-Jugend gedreht war. Meiner Meinung nach war ihr Umgang mit Relikten aus der Nazi-Ära oft ein Grenzgang. Allerdings es ist auch ein Privileg der Kunst, zu verunsichern. Hier waren sie alle nett gekleidet und das Zusammenspiel der Stimmen von Boris Benko und Marina Mårtensson klang überzeugend froh und ergänzte sich gut durch die tief eingeworfenen Laute von Milan Fras. Irgendwann klang es abgelutscht, denn 90 Minuten wurden lang und es wurde zu kalt in den Kasematten. Das letzte Werk, „Also sprach Zarathustra“ (2016), konnte mich noch von der Retroavantgarde der Band überzeugen, diese seichte Revue nicht.
Es sagt ja auch niemand, dass die gestrige Aufführung zur Eröffnung des steirischen herbst ’18 samt Streichorchester und Kinderchor tatsächlich an eine Umsetzung der Handlung des Films gebunden war. Dieser Gedanke entsprang nur meiner Erwartungshaltung, weil ich im Ausland vielfach darauf angesprochen wurde und eine Auseinandersetzung der Inlandsösterreicher mit dem Thema überfällig war. Fakt ist, dass vor den musikalischen Szenen eine Präambel verlesen wurde, worin heftige Kritik an Österreichs blau-schwarzer Politik und somit an den Österreicherinnen und Österreichern geübt wurde, die sie gewählt haben. Das vorweg gesagte wurde zwar wieder entschärft, indem es der Philosoph Slavoj Žižek in seiner „Predikt“ als Fiktion ausgab, aber die klare politische Haltung änderte nicht einmal sein philosophischer Exkurs über die Liebe. Die bunten Visuals, von kitschigem Cliché bis militaristischer Ikonografie aus Korea passten farblich gut in die Kasemattenbühne. Ein letzte Referenz auf die Freilichtbühne der Salzburger Festspiele.
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Mit dem Rollstuhl zum Konzert zu gelangen, war eine andere Sache – eine Herausforderung der besonderen Art. Ein erster Versuch mit dem Auto auf den Berg zu fahren musste abgebrochen werden, weil die Straße wegen Bauarbeiten gesperrt war. Der Lift war ebenso außer Betrieb. Ein Anlauf mit der Schlossbergbahn war schließlich erfolgreich. Die Bahn hat auf beiden Stationen einen Treppenlift und freundliches Personal. Von der Bahn bis zum Eingang ist der Weg für Rollstühle allerdings ein Wahnsinn. Die tiefen großen Kopfsteine mögen zwar gut aussehen, sind aber unüberwindbar, weshalb ich auf Krücken hüpfen musste. Wenn man selbst Betroffen ist, wird einem Barrierefreiheit plötzlich zu einem enorm wichtigen Begriff.
Anita Brodtrager wird immer umtriebiger. Als ob „pangea“ in der Postgarage Graz nicht schon genug gewesen wäre, hat der eifrige junge Rotschopf nun im gemütlichen Megaphon-Café im Auschlößl eine Reihe von drei Wohlfühl-Gigs gestaltet, die jeden Dienstag von 19:30 bis 22 Uhr halb drinnen im Café, halb draussen im Grünen stattfinden.
Der erste Abend widersetzte sich dem Regenwetter lang genug und bot kurzweiligen Poetry Slam von Agnes Maier, Klaus Lederwasch und Precious Chiebonarm Nnebedum, untermalt von 3/4 der Indie Band Candlelight Ficus, auf die ich in Gangway Music noch eingehen werde.
Nächsten Dienstag (17. Juli) steht Bossa Nova mit Dajana Omerdic und Stefan Oser am Programm und übernächsten (24. Juli) „Reggae im Wiener Dialekt, Balkan-Flamenco und Arbeiterlieder“ mit Hans Breuer und Efe & Ege Turumtay. Übrigens, der Eintritt ist frei.
Sex und die Balldini. Die Geschichte könnte auch heißen: Sextalk coram publico, oder: Was sie schon immer über Sex wissen wollten, sich aber nie zu fragen trauten. 2013 hatte ich ihr erstes Buch Besser Schlampe als gar kein Sex besprochen und seither drei von ihren vier Kabarettprogrammen gesehen. Auch diesmal fand sie in Graz ein dankbares Publikum, das sich von ihrer Offenheit im Umgang mit Sexthemen begeistern ließ.
Die Aufgeklärten konnten sich herzhaft lachend gelegentlich selbst im Spiegel sehen, jene, die ein bisschen Nachhilfe beim Sex nötig gehabt hätten, waren ohnedies nicht da. Balldini mag eine gute Therapeutin und eine Göttin im Bett sein, sie ist aber auch geschaffen für die Bühne. Mit ihrem Vorarlberger Dialekt kann sie sich alles erlauben und beim Namen nennen, was auf Deutsch nicht ginge und auf Wienerisch schlichtweg ordinär klingen würde.
„Best of“ aus „Verkehrstauglich“
Fotos: Gerald Ganglbauer
Nach ihrer zweiten ausverkauften „Best Of“ Show auf der Kasemattenbühne am Grazer Schlossberg hatte ich ein Rendezvous mit Barbara ausgemacht und mir vorweg allerhand Fragen für die wortgewandte Sexpertin zurechtgelegt.
Wir begrüßten uns wie alte Freunde und setzen uns nach der dreistündigen Show angeregt aber auch sichtlich erschöpft zusammen. Barbara schlug vor, ihr meine Fragen per Email zu schicken und so wurde aus dem geplanten Interview ein intimes Gespräch zweier Menschen, die in offenen Beziehungen leben. Barbara wusste instinktiv, dass sie in mir einen ebenso Unverklemmten getroffen hatte und so unterhielten wir uns über Tabuthemen so offen wie andere über Gott und die Welt.
Fotos: Gerti Ulz
Ich freue mich auf die nächste Barbara Balldini Show. Die heißt Freudenmädchen (Eindringliche Gespräche) und wird zu zweit im Sofa mit Mika Blauensteiner erstmals auf die „ganz persönlichen Fragen“ des Publikums eingehen.
Diese können auf balldini.com oder Facebook gepostet werden. Die beiden fürchten nichts. Wirklich nichts! Fein. Dann brauch ich gar nicht mehr nachzudenken. Termine ebenfalls auf balldini.com
Ich kann mich schon gar nicht mehr erinnern wie lange es her ist, dass ich in einem Zirkus war. Es muss noch in der Volksschule gewesen sein. Umsomehr hat mich der Cirque Noël begeistert, dessen Graz-Premiere von “Seasons” ich soeben im Orpheum erlebt habe. Das muss man selbst gesehen haben, und selbst dann ist es kaum zu glauben. Ein barocker Marktplatz der Gaukler und Jongleure von Weltklasse, den man nicht versäumen sollte. Noch bis 6. Jänner 2016. Hingehen und staunen.
Am Text wird gearbeitet, notierte ich gleich zu den hier in meinem Bericht vorweg veröffentlichten Bildern über diese außergewöhnliche Produktion. Können Worte überhaupt ein Stück beschreiben, in dem die Musiker, Schauspieler, Akrobaten und Artisten aus acht Nationen auf (verständliche) Worte gänzlich verzichten und dennoch trefflich den universellen Lebenszyklus der vier Jahreszeiten wie ein Bild der Niederländischen Renaissance beschreiben? Regisseur Adrian Schvarzstein kann das ohne Worte nicht nur glaubhaft, sondern auch unterhaltend und spannend.
Zirkuskunst war vielleicht in meiner Kindheit noch eine Reihe unzusammenhängender Akrobatik-Nummern, heute erzählt sie Geschichten wie diese. Ein splitternackter Cello-Spieler eröffnet den Reigen im Frühling – und bis zum Schnee des Winters werden wir Zeuge eines bunten Lebens, das von der Begeisterung und dem Können des Ensembles getragen wird. Uns werden Kunststücke offenbart, die wir in der Realität unseres Universums nicht für möglich hielten, die aber dennoch ohne Tricks hautnah vor uns ablaufen. Was der Schweizer Jonas Slanzi mit dem Diabolo, oder der Finne Sasu Peistola mit einem 25 Kilo Gewicht macht, lässt sich adäquat gar nicht beschreiben, ausser man sieht es mit eigenen Augen. Und das ist es, was ich den Lesern ans Herz lege.
Selfie mit der Cousine aus Wien
Volles Haus
Ich hatte nur mein Handy dabei, aber Kollege Nikola Milatovic seine guten Kameras. Danke für die super Bilder, Niko!
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Jedes der Ensemblemitglieder des Cirque Noël verdient es, erwähnt zu werden. Diese außergewöhnlichen Artisten besitzen alle ihre ganz speziellen Fähigkeiten, arbeiten jedoch in “Seasons” auch traumhaft präzise miteinander zur Musik der Neuen Hofkapelle Graz.
Adrian Schvarzstein
Er ist eine Mischung, Spanisch, Argentinisch, Italienisch und … Was auch immer! Clown, Schauspieler, Zirkusdirektor und Intendant, Adrian Schvarzstein ist ein höchst dynamischer Entertainer und Showman. Seit 1989 ist er im Show-Business nachdem er Commedia Dell’Arte in Italien studiert und sich überall in Europa im Theaterbereich weitergebildet hat. Er gründete zahlreiche Straßentheatergruppen und wirkte in unterschiedlichen Projekten, Zirkusgruppen, Opern und TV-Programmen mit.
Argentinien, Spanien (Barcelona)
Nach vielen Jahren mit dem renommierten belgischen Circus Ronaldo gründete er 2004 den Circus Klezmer, der noch immer auf Tour geht! Seine erste Solo-Show war „The GREENMAN“, gefolgt von „THE BED“ und „DANS“, Shows, in denen das Publikum der Hauptdarsteller ist. Die Theatershow ‚Kamchatka‘ (Miramiro Prize in 2008) und die Regie der Oper ‚La Barca‘ in Holland sind einige seiner letzten erfolgreichen Projekte.
Jenni Lehtinen
Disziplinen: Seiltänzerin, Hand to Hand, Aerials
Jenni hat den oberen Part bei Paar-Akrobatik Nummern und ist Luftakrobatin sowohl am Trapez als auch mit Aerial Silk bzw. Tüchern. Als vielseitige Künstlerin arbeitet Jenni seit 2004 in verschiedenen künstlerischen Ensembles. Sie arbeitete auch als Zirkuskunstlehrerin in Zirkusschulen für Jugendliche in und um Helsinki.
Finland – Helsinki
Sasu Peistola
Disziplinen: Hand to Hand, Objektmanipulation, Seiltänzer
Sasu ist Theaterschauspieler und hat sich auf Paarakrobatik. Sasu ist in unterschiedlichen Projekten vom Straßenzirkus bis zu großen Theaterbühnen aufgetreten. Zusätzlich unterrichtet er Zirkuskunst in Helsinki.
Finland – Helsinki
Linn Broden
Disziplinen: Slack Rope, Bodenakrobatik, Aerial silk (Tücher) Zeitgenössische Zirkusartistin und Körperkünstlerin. Zwei Jahre Zirkusschule in Kopenhagen und drei Jahre an der Universität für Tanz & Zirkus in Stockholm. Im Laufe ihrer Karriere hat Linn ihren eigenen Stil entwickelt. Mit Ihrer Slack Rope – Vorstellung gewann Linn den ersten Preis im The Golden Circus Festival 2010.
Schweden & England
Esther Slanzi
Disziplinen: Luftakrobatik, Chinese-Pole, Objektmanipulation Esther Slanzi ist eine herausragende und vielseitige Künstlerin. Sie macht Solo-Akts wie z.B. Vertical-Rope, Chinese-Pole und Tücher. Außerdem führt Esther zusammen mit ihrem Partner einen kreativen Flaschenakt auf einem Tisch und einen Kontergewicht-Seilakt auf. Esther arbeitet für unterschiedliche zeitgenössische Zirkusgruppen, Varietés und Veranstaltungen. Esther ist Mitbegründerin des zeitgenössischen Zirkus E1nz.
Schweiz – Winterthur
Jonas Slanzi
Disziplinen: Jonglieren, Objektmanipulation, Luftakrobatik, Chinese Pole
Jonas hat in England Zirkus und Körpertheater studiert. Er ist Allround Jongleur, manipuliert Objekte des Alltags und hat eine außergewöhnliche Diabolo-Nummer. Außerdem führt Jonas zusammen mit seiner Partnerin einen kreativen Flaschenakt auf einem Tisch und einen Kontergewicht-Seilakt auf. Jonas arbeitet für unterschiedliche zeitgenössische Zirkusgruppen, Varietés und Veranstaltungen. Jonas ist Mitbegründer des zeitgenössischen Zirkus E1nz.
Schweiz – Winterthur
Esteban Mazer
Instrument: Cembalo
Große Erfahrung in der Verbindung von Musik und Theater, musikalischer Leiter von Molière la Balla (Barcelona – Dramaturgie Jaume Boix), 40 Aufführungen gemeinsam mit Adrián Schvarzstein, wie z.B. Don Quichotte chez la Duchesse (Lyon, Frankreich), Esther (Paris), Le Devin du Village (Graz).
Argentinien & Spanien – Barcelona
Katy Elkin
Instrument: Oboe, Dudelsack
Katy begann mit einem Bachelor in Musik Oboe und Musikgeschichte an der Temple University, bevor sie nach Europa kam, um ihr Studium der frühen Oboe am königlichen Konservatorium in Brüssel, Belgien fortzusetzen. Sie lebt derzeit in Barcelona, wo sie als Kodirektorin des Le Tendre Amour mit Esteban Mazer arbeitet.
Argentinien & Spanien – Barcelona
Juan Ullibarri
Instrument: Blasinstrumente
Juan studierte Klarinette und Txistu am Conservatorio Superior de Música de San Sebastián (Baskenland). Sein Interesse für frühe Blasinstrumente brachte ihn zur Schola Cantorum Basiliensis, wo er Naturtrompete und Zink studierte. Er spielt auch andere westliche und östliche, traditionelle und Renaissanceinstrumente (Duduk, Zurna, Flöten und Dudelsäcke). Er spielt unter anderem mit dem Wroclaw Baroque Orchestra, der Cappella Mediterranea und dem Glossarium.
Spanien & Luxembourg
Lucia Froihofer
Instrument: Violin, Viola
Studium der Violine und Instrumentalpädagogik an der Kunstuniversität Graz, Spezialisierung auf das Barockvioline-Studium
an der Hochschule für Musik und Theater in Leipzig, Brüssel und Novara. Lucia gründete das Ensemble „Spafudla“, das im Bereich der Neuen Volksmusik mit ungewöhnlichen musikalischen Mixturen überrascht (Jazz, klassische und World Musik Einflüsse). Sie gründete gemeinsam mit Michael Hell (Cembalo) das Barockorchester „die Neue Hofkapelle Graz“, das sie mit ihm in künstlerischer Doppeldirektion leitet.
Österreich – Graz
Gabriel Froihofer
Instrument: Percussion
Er absolvierte das Masterstudium Jazz-Schlaginstrumente an der Universität für Musik und darstellende Kunst Graz. Seine Begeisterung für ethnische Musik, Tanzmusik und Theater zeigt sich in seinem heutigen Schaffen als Bassist, Perkussionist und Schlagzeuger. Er schätzt die Vielseitigkeit und arbeitet mit verschiedenen Ensembles, vorwiegend im Bereich Weltmusik und Alte Musik (Spafudla, Polka Potente, Jazzbanditen, Neue Hofkapelle Graz).
Österreich – Graz
Georg Kroneis
Instrument: Viola da Gamba, Violone
Georg arbeitet als selbständiger Musiker und ist festes Ensemblemitglied der Neuen Hofkapelle Graz, je nach Programm als Violone-Spieler, Tutti-Cellist, Solo-Gambist und Moderator. In diesen Funktionen trat er auch in der styriarte, im Carinthischen Sommer, den Innsbrucker Festwochen, der Kölner Philharmonie, dem Kölner Fest für Alte Musik, den Tagen Alter Musik Herne.
Österreich – Graz
Wenn für uns der Ernst des Lebens beginnt, hängt man uns einen leeren Rucksack um, den wir nun nach und nach mit unserer Geschichte befüllen werden. Diese wird von uns fälschlicherweise als „unser Leben“ bezeichnet. Doch sie ist lediglich unsere Lebensgeschichte und steht oft dem Leiden näher als dem Leben im eigentlichen Sinn. Mit dieser traurigen Geschichte identifizieren wir uns nur allzu gerne. Nicht, weil es so schön ist und Spaß macht, sondern weil’s die anderen ja auch tun und man dadurch nicht mehr so alleine ist. Man lässt das gestörte Ich zurück und verschwindet im Wir. So findet man Schutz und Geborgenheit im kollektiven Wahnsinn. Dieser Unerträglichkeit werden wir im zweiten Teil meiner Vortragstrilogie auf den Grund gehen. Nicht auszuschließen, dass wir dabei wieder unserem evolutionären Begleiter, dem Neandertaler begegnen. Dieser hatte uns ja einiges voraus: Er hatte die Zeit. Wir haben nur mehr die Uhr … und diese tickt schon lange nicht mehr richtig.
„WIR – Ein Umstand“ … kultur findet stattegg
„WIR – Ein Umstand“ … Teil 2 einer Vortragstrilogie | Pressefoto
Roland Düringer (* 31. Oktober 1963 in Wien) ist ein österreichischer Kabarettist und Schauspieler. Sein Vater war Garderobier am Wiener Burgtheater. Durch diesen lernte Düringer den Schauspieler Herwig Seeböck kennen und nahm an einem seiner Theaterworkshops teil, wo er auf Alfred Dorfer traf. Düringer absolvierte die HTL für Maschinenbau, nebenbei spielte er im Ensemble von Seeböck. Seine Karriere begann er in der österreichischen Kabarettgruppe Schlabarett, in der er unter anderem gemeinsam mit Alfred Dorfer, Andrea Händler, Eva Billisich und Reinhard Nowak spielte. Die Kabarettgruppe löste sich 1992 nach Erfolgen mit den Programmen Atompilz von links (1985) und Kultur gegen alle (1986) auf.
Am 18. Jänner 1994 spielte Düringer sein erstes Solo-Kabarettprogramm Hinterholzacht, 20 Jahre Abrechnung. Ebenfalls 1994 erschien Muttertag – Die härtere Komödie, der erste Kinofilm der Schlabarett-Gruppe unter der Regie von Harald Sicheritz, in dem Düringer mehrere Rollen übernahm. 1995 feierte sein zweites Soloprogramm Superbolic Premiere. Im selben Jahr spielte er in Harald Sicheritz‘ Film Freispiel mit Alfred Dorfer, Lukas Resetarits, Wolfgang Böck und Andrea Händler. Nach Rollen in der österreichischen Fernsehserie Kaisermühlen-Blues schuf Düringer 1997 sein drittes Programm, Benzinbrüder, das österreichweit ein großer Erfolg wurde.
Den bisherigen Höhepunkt seiner Karriere erreichte Düringer mit der Kinofassung seines ersten Programms, Hinterholz 8. Der Film übers Hausbauen war in Österreich ein Riesenerfolg, in der österreichischen Kinohitliste von 1998 übertraf ihn nur Titanic. 1998 erhielt Düringer die Goldene Romy als bester österreichischer Schauspieler. 1999 spielte er in der TV-Produktion Die Jahrhundertrevue, erneut unter der Regie von Harald Sicheritz. Düringer drehte dann mit Alfred Dorfer die ORF-Sitcom MA 2412, die es zwischen 1998 und 2002 auf vier Staffeln und einen Kinofilm brachte. 2001 brachte er sein viertes Soloprogramm, 250 ccm – die Viertelliter-Klasse, auf die Bühne. Den nächsten österreichweiten Erfolg landete Düringer 2002 mit dem Kinofilm Poppitz. Im September 2004 feierte sein Kabarettprogramm Düringer spielt Dürflinger Premiere.
Sein Kinofilm Die Viertelliterklasse lief ab März 2005 in den österreichischen Kinos. Düringer ist ein begeisterter Motorsportler, der 1999 ein eigenes Motocrossteam, Die Benzinbrüder MotoXtreme, gründete. Daher drehten sich seine Kabarettprogramme oft um Fahrzeuge und die Freuden und Leiden des Menschen mit ihnen. Düringer ist als einer der bekanntesten österreichischen Schauspieler unter anderem Werbeträger für VISA und für die Kampagne Denk an morgen beim Kühlschrank entsorgen des UFH Umweltforum Haushalt. Im Kabarettprogramm Düringer ab 4,99, zum ersten Mal präsentiert im März 2006 in Neukirchen am Großvenediger, übte er Kritik an der Konsumgesellschaft. Dabei wurde auch das Publikum intensiv in den Ablauf einbezogen und kurzerhand in Verkäufer und Käufer eingeteilt oder auch als Personal rekrutiert.
Seit 2. Jänner 2013 veröffentlicht Düringer ein Videotagebuch, in dem er Begebenheiten aus seinem Leben und alltägliche Ereignisse kommentiert. Besondere Aufmerksamkeit in den Medien erregte sein Aufruf zur Selbstanzeige, nachdem Freisprüche gegen Mitglieder des Vereins gegen Tierfabriken vom Oberlandesgericht Wien aufgehoben wurden.
Ab Mai 2009 wurden 13 Autos aus Düringers privater Sammlung für einen guten Zweck versteigert. Mit dem Erlös finanzierte Düringer einem wegen der Folgen eines Verkehrsunfalls gehbehinderten Fan einen behindertengerechten Minivan.
Die 2009 in Kasten bei Böheimkirchen gedrehte Fernsehserie Der wilde Gärtner, eine Mischung aus Comedy und Gartenmagazin, wurde vom ORF im Jahr 2011 ausgestrahlt.
Im Dezember 2011 hielt Düringer in der Sendung Dorfers Donnerstalk eine Wutbürgerrede, die in den österreichischen Medien für Aufregung sorgte. Auf YouTube erreichten die Aufnahmen innerhalb weniger Tage mehrere zehntausend Aufrufe. Die Rede basierte auf dem Buch Vom Systemtrottel zum Wutbürger von Rahim Taghizadegan und Eugen-Maria Schulak. Ende Mai veröffentlichte Düringer das Buch Das Ende der Wut, das er zusammen mit Schulak und Taghizadegan verfasst hat.
Im Dezember 2012 gab Düringer bekannt, er werde ab 1. Jänner 2013 als Experiment sein Leben auf minimale Bedürfnisse reduzieren, ähnlich denen die in seiner frühesten Jugend geherrscht hatten, und „wie in den 70ern leben“. Er verzichtet seither auf bargeldloses Bezahlen, Handy, E-Mail, Fernseher, meidet Supermärkte, isst selten Fleisch und nutzt nach Möglichkeit öffentliche Verkehrsmittel. Auch wohnt er seither nicht mehr in seinem Haus, sondern in einem danebenstehenden 28m² großen Wohnwagen, der über ein Trocken-WC verfügt und somit unabhängig vom Kanalnetz ist.
Über dieses neue Leben berichtet Düringer in seinem Videoblog „Gültige Stimme“. Ab Mitte 2013 entstand aus mehrtägigen Interviews mit Clemens G. Arvay über dieses neue Lebensthema das Buch Leb‘ wohl Schlaraffenland.