Spinifex im Stockwerk

Spinifex: Jazz Sextett aus Amsterdam
Fr., 15. April 2022, Beginn: 20:00 Uhr

Bart Maris – trumpet
Tobias Klein – alto saxophone
John Dikeman – tenor saxophone
Jasper Stadhouders – guitar
Gonçalo Almeida – bass
Philipp Moser – drums

Unsere Sturmwarnung des Monats! Das hochkarätig besetzte Sextett Spinifex aus Amsterdam, benannt nach einer zähen australischen Grasart (wonach wiederum die Spinifex People, ein Stamm der Aborigines, benannt sind) mag auf den ersten Blick wie eine Kombination aus freier Improvisation, Hardrock, Jazz und allerhand postmoderner Kraftmusik klingen. Doch unter der Oberfläche entdeckt der Hörer uralte zyklische Rhythmen aus türkischen und indischen Musikkulturen, die hier für einen spannenden synergetischen Prozess sorgen. Irgendwer hat das einmal als „ambitioniert und doch unprätentiös, aber auch furchtlos forschend und experimentell“ bezeichnet. Wie auch immer, hier schießen Komposition und musikalische Energie aus allen Rohren, trifft die Unmittelbarkeit des Rock mit langgestreckten Melodien und rhythmischen Synkopen auf die Sophistication des Jazz. Atemberaubend, hätten wir vor Corona frohlockend gesagt!


Mit Dank und lieben Grüßen,

Ihr Stockwerk-Nachtdienst
Otmar Klammer

Klezmer Explosion in Stattegg

Aliosha Biz live im Lässerhof, „Kultur findet Stattegg“, Foto Gerald Ganglbauer

Russisch-jüdisches Musikkabarett des Geigers Aliosha Biz mit dem Klezmer Trio von Moritz Weiß war Freitagabend zu Gast im Lässerhof. Die Show trug den Titel „Klezmer Explosion“, einem Begriff, den ich mir in der Pause von Moritz Weiß erklären ließ. Klezmer beschreibe die Musik der Juden Osteuropas, tragende Instrumente seien die Klarinette und die Geige. Das „Hölzerl“ (Spröck) blies der Fürstenfelder Moritz Weiß wie ein sprechendes, manchmal auch weinendes oder lachendes Wesen, dabei einfühlsam begleitet von den Grazern Max Kreuzer am Bass und Niki Waltersdorfer an der Gitarre. Das Hörerlebnis war ein spannender Spagat zwischen Tradition und Experiment, den man vielleicht mit World Jazz subsummieren könnte.

Ein Musikbeispiel aus „Klezmer Expolosion“

Zwischen den Sets gab es Kabarett. Der virtuose Aliosha Biz wuchs in Moskau auf und lebt seit vielen Jahren in Wien, kennt somit beide Kulturen aus eigener Lebenserfahrung und weiß, ihre Klischees anzuprangern, trocken zu überspitzen und gehörig zu verarschen. Jüdischer Humor ist schwer zu verstehen für nicht-Juden. Dennoch hörte man lautes Auflachen und es gab viel Applaus im vollen Haus. Seine beliebten Themen, wie „der geizige Jud“, die „dominanten Frauen“ oder die Beschneidung, bestanden auch die kleinen eingestreuten Peinlichkeiten. Bei der ans Publikum gerichteten Aufforderung, alle beschnittenen Männer sollten ihre Hand heben, war es jedoch mucksmäuschen still im Saal. Nach dem Konzert traf ich das Trio am üppigen Merchandise-Tisch und stellte ihnen die große Frage des Abends. Alle drei hatten ihre Vorhaut noch dran.

Das Moritz Weiß Klezmer Trio, live in Stattegg, Foto Gerald Ganglbauer

Ich hatte mich leider vorzeitig vom Eisstockschießen mit userem Bürgermeister und den Gemeinderäten verabschieden müssen, um der Einladung des Stattegger Kulturvereins zur Klezmer Explosion zu folgen, war aber letztlich froh darüber. Muss mich erkundigen, ob meine Gruppe beim Eisstockschießen gewonnen hat. Als ich wegfahren musste, lagen wir in Führung.

Gerald Ganglbauer

Jazz Festival Leibnitz 2020

Pannonica (Gina Schwarz) live im Kulturzentrum Leibnitz

Was für ein Fest! Das 8. Jazz Festival, das „Ausnahmefestival“, das Otmar Klammer und Isabella Holzmann in Zeiten der Pandemie auf die Leibnitzer Bühnen gebracht haben, wurde eine großartige, ausverkaufte Erfolgsgeschichte, dank sieben Bands, allesamt einheimischer Provenienz, den vielen südsteirischen Helferinnen und Helfern, die eine virenfreie Umgebung garantierten und dem treuen Publikum, das im geschätzten Altersdurchschitt jenen von den jungen Musikern der nächsten Generation verdoppelte.

Das Virus hielt sich von Leibnitz fern, zumindest nach meiner „STOPP Corona“ App und das scheint tatsächlich dem erzwungenen „Glücksfall“ (so Otmar Klammer) zu danken, das ursprünglich geplante internationale Aufgebot auf das nächste Jahr zu verschieben und den Massstab auf Austrian Jazzlines zu verkleinern, ohne dabei Qualität einzubüßen.

Kulturzentrum Leibnitz

Und so war es in der Tat, viele und verschiedene Künstler begeisterten das Publikum. Ich sage absichtlich „verschiedene“, weil manche in zwei oder gar drei Bands mitwirken und wie mir der Tompeter Mario Rom sagte, dessen Album Mario Rom’s Interzone – Truth Is Simple To Consume ich vor einiger Zeit besprochen hatte, wie gut es sei, auf Festivals nicht Bands, sondern Musikerfreunde zu treffen. Der Schlagzeuger Niki Dolp meinte beim Frühstück, dass der Grund dafür ein finanzieller Druck sei. Ich hatte die halbe Band Jakob Gniglers erst um halb Eins ins Hotel gebracht, da wartete um dreiviertel Acht bereits ein Taxi und am Sonntag trommelte er schon wieder mit Shake Stew.

Grottenhof

Der Sonntag zeigte sich wettermäßig von knallharter Sonne bis zu zarten Regentropfen als sehr wechselhaft, musikalisch in zwei Sets aber als totalen Ohrenschmaus, den die sieben Herren, später vom Blues Gitarristen Christopher Pawluk unterstützt, konstant groovig servierten. Ich werde übrigens Gnigler und Shake Stews neueste Alben Shake Stew – (A)live! und Gnigler – Straight On, Downstairs, 2nd Door Left im Musikteil besprechen.

Insgesamt waren es drei aussergewöhnlich schöne Tage mit dem Medikament „Jazz Live“, das fast ohne Nebenwirkungen der Seele in 2020, einem der seltsamsten Jahre meines Lebens, wohl taten, auch wenn sie durch die späten Stunden dem Körper viel abverlangten. Gerne würde ich 2021 das 9. Jazz Festival Leibnitz (30.9. bis 4.10.2021) noch erleben.

Austrian Jazzlines Update

Update vom Pressegespräch

Austrian Jazzlines, aka 8. Jazz Festival Leibnitz wird trotz Corona Pandemie von 2. bis 4. Oktober über die Bühnen gehen. Die Stimmung ist vorsichtig optimistisch.

Jazz Festival-Team: Otmar Klammer und Isabella Holzmann beim Pressegespräch im Eleven, Graz

Freitag ist ausverkauft, für Samstag und Sonntag gibt es noch einige Karten. Mitschnitte aller Konzerte werden wie immer auf OE1 gesendet. Ich werde berichten.

Großzügiger Jazz-Fan: Bürgermeister der Stadt Leibnitz, Helmut Leitenberger | © Gerald Ganglbauer

Austrian Jazzlines

Jazz Festival Leibnitz 2020

Leibnitz2020
2. bis 4. Oktober 2020, Leibnitz

 

Die achte Ausgabe des Internationalen Jazzfestival Leibnitz wird in diesem für die gesamte Live-Musik so leidgeprüften wie historischen Jahr zu einem dreitägigen Show Case des jungen und zeitgenössischen österreichischen Jazz! International an unserem Festival ist heuer allein das Format der heimischen Projekte.

Unter dem Slogan Austrian Jazzlines wollen wir also ausschließlich mit österreichischen Gruppen bzw. aktuellen Projekten ein Credo an den kontemporären Jazz österreichischer Provenienz ausrufen und gleichsam auch einen Beitrag zur Konsolidierung und Stärkung der heimischen Szene nach all den Entbehrungen der letzten Monate leisten.

Auf drei Bühnen werden dabei sieben der vielversprechendsten Ensembles und Band-Projekte der jüngsten Zeit in einem durchgestylten Programm auftreten und großteils auch ihre jeweils neuen CDs präsentieren.

Das Programm soll als ein ganzheitliches Konvolut verstanden werden, in dem in einer wechselseitigen Bedeutung und Wirkung von Komposition und Improvisation alles mit allem zu tun hat. Das Festival soll also keine bloße Band-Revue durch die äußerst vielfältige und hochkarätige österreichische Szene sein, sondern alle Errungenschaften und Entwicklungen, die zu dem ausgewiesenen Selbstbewusstsein der kreativen Jazzszene im Lande führten, in einen schlüssigen Zusammenhang stellen. Einen Zusammenhang, der zwischen aller Komplexität innovativer Gruppendynamik, kammermusikalischer Intimität und rhythmisch-orientierter Expressivität freilich auch der internationalen Erfahrung und Reputation geschuldet ist, die die einzelnen Musiker heute in hohem Maße mitbringen.

Der große Frauenanteil spricht dabei für die signifikante internationale Stellung der österreichischen Szene in Sachen Genderfrage und Quotenregelung im Jazz.

Wie in all den Jahren unserer Festivalgeschichte hat der ORF auch heuer wieder zugesichert, alle Konzerte des Festivals für Radiosendungen im Lande mitzuschneiden und im internationalen Rahmen der EBU (European Broadcasting Union) anzubieten. Womit den Austrian Jazzlines freilich auch eine riesige internationale Bühne geboten wird.

Otmar Klammer, Isabella Holzmann

Diese Diashow benötigt JavaScript.

Crowdfunding: Uli Drechsler

Ich kenne Ulis Jazz Trio «Café Drechsler» (mit Alex Deutsch und Oliver Steger, 2017) und finde auch sein aktuelles Projekt LIMINAL ZONE spannend und zeitgemäß. Mit Hilfe von Crowdfunding will er sein eigenes Label gründen, das – wie ich es sehe – dem Modell eines Autorenverlags ähneln wird. Das will ich gerne unterstützen.

drechsler_caramelNachdem im März 2020 mit «Caramel» (Monkey/Enja) bereits das erste Album der LIMINAL ZONE Welt erschien, soll im Sommer 2020 mit «Caramel Reimagined» gleich das dazugehörige Remix Album nachgelegt werden. Dann erstmalig auf dem eigenen Label. Und so sollen stetig neue Aktivitäten und Veröffentlichungen rund um LIMINAL ZONE stattfinden um die Möglichkeiten der Plattform und des Netzwerks auszubauen.

Info: www.liminalzone.at

tube’s live | music | café

Trotz der derzeit durchaus intensiven Umgestaltungsphase (die gmd hat ja nach vielen erfolgreichen Jahren Ende September endgültig die Bühne der legendären Konzertlocations in Graz verlassen) freut es mich, dass es in der kommenden Woche zwei Konzerthighlights im „tube’s“ zu vermelden gibt. Mit David Murray (30.11.) und Mansound (2.12.) kommen zwei internationale Ensembles nach Graz deren musikalischer Zugang wohl unterschiedlicher nicht sein kann. Ganz im Sinne der großen stilistischen Bandbreite auf der Bühne des „tube’s“ live | music | cafe. Mit Vorfreude – Sigi Feigl

David Murray & Blue Brass

David Murray – tenor sax, bass clarinet, Paul Zauner – trombone, Wolfram Derschmidt – bass, Dusan Novakov – drums: Samstag, 30. November 2019 @ tube’s
Der Grammy-Gewinner David Murray gilt vielen als einer der wichtigsten und vielseitigsten Saxophonisten, Komponisten und Bandleader des modernen Jazz. 
Aufgestiegen in der New Yorker Loft Jazz-Szene in den 1970ern, als Mitbegründer des World Saxophone Quartet und vielfältiger Garant für musikalische Integrität auch in Europa populär, später auch mit „The Grateful Dead“ oder „The Roots“. Über 150 Alben sind unter seinem eigenen Namen entstanden, bei 100 weiteren Alben war er als Sidemen mit dabei. Seine Vorbilder sind die Saxophonisten Paul Gonzales, Lester Young und Ben Webster. Durch sein obertonreiches Spiel, seine virtuosen Überblastechniken und seine Erfahrungen in Gospel, Avantgarde, Rock und Funk verfügt er über ein enormes musikalisches Handwerkszeug.

Mansound

Mansound: Yuriy Romensky, Mykhailo Vandalovskyi, Vilen Kilchenko, Vladimir Sukhin, Ruben Tolmachev, Artem Banar: Montag, 2. Dezember, 20 Uhr @ tube’s
Mansound inszeniert die Vielseitigkeit der menschlichen Stimme.
Ihre harmonische Perfektion, erstaunliche stimmliche Fähigkeiten, reiche Klangfarbenpalette, Emotion und Natürlichkeit bringen dieses Ensemble unter die Favoriten bei Bewunderern hochwertiger Vokalmusik. Sie werden sowohl vom Publikum als Musikkritikern auf der ganzen Welt gefeiert.Mansound wurde im Dezember 1994 vom Komponisten und Arrangeur Vladimir Mikhnovetsky (1963-2004) gegründet. Als Mastermind und Inspiration der Gruppe war Vladimir in der Lage, die sechs Vokalakrobaten nicht nur innerhalb der GUS zu positionieren, sondern sie auch auf großen internationalen Bühnen und Festivals zu präsentieren.
Heute ist Mansound Experte für á cappella Musik und das führende Gesangsensemble in der Ukraine bzw. der gesamten ehemaligen Sowjetunion.
tube’s, Grieskai 74a, Graz
Die Konzerte beginnen um 20 Uhr.
Reservierte Sitzplatztickets bitte bis spätestens 19:45 einlösen.

Tickets: +43 676 3126070
office@tubes-cafe.at
www.tubes-cafe.at 

Jazz Festival Leibnitz 2019

Gibt es Otmar Klammers Jazz & Wein in der Südsteiermark wirklich schon sieben Jahre? Ich denke nach: Das erste Festival muss 2013 stattgefunden haben, da war ich in Australien, ’14 habe ich zu spät davon erfahren, ’15 hatte ich eine Terminkollision mit meinem eigenen Benefizkonzert in Stattegg, ’16 und ’17 war ich backstage dabei, voriges Jahr leider nur am Sonntag, weil im Rollstuhl. Seither gehöre ich fast zur Familie. Heuer stehen keine Hindernisse im Wege und ich freue mich darauf, Otmars Jazz-Träumereien live zu erleben und meine Eindrücke in diesem Artikel festzuhalten.

Donnerstag, Weinkeller Schloss Seggau

Eröffnet wurde mit zwei Darbietungen, die unterschiedlicher und doch ähnlicher nicht hätten sein können: das gitarrenlastige Trio des schrulligen Belgiers Philip Catherine mit Bossa Nova Paulo Morello und dem Deutschen Sven Faller am Bass, die Tunes aus ihrem neuen Album „Manoir de mes Rêves“ spielten – und danach die experimentelle Formation DAS KAPITAL mit Edward Perraud, einem derart quirrligen Schlagzeuger, dass kein einziges Foto scharf wurde, Daniel Erdmann, einem genialen Saxofonspieler und dem vielseitigen Hasse Poulsen, der ein zweites Leben als Singer-Songwriter hat. „Vive La France“ nannte sich ihr Programm und in so manchem Tune war das Original noch zu erkennen.

Backstage und am Plattenstand, wo die Alben wie warme Semmeln verkauft wurden, war die Sprache des Abends natürlich Französisch und ich hörte gern zu. Ich tauschte eine CD mit Hasse (Hänschen) Poulsen, die den interessanten Titel „Not Married Anymore“ trug. Darüber hinaus hielt ich meinen Mund weitgehend geschlossen, da meine Französischkenntnisse schon auf ein peinliches Niveau gesunken waren. Ich erinnere mich in solchen Situationen an „si tacuisses, philosophus mansisses“ und erspare mir damit eine gröbere Blamage. Mit meinem Spanisch gings mir am Folgetag ähnlich, aber da sprach jeder Englisch.

Freitag, Kulturzentrum Leibnitz

Mit Miguel Zenón hatte ich backstage vor seinem Auftritt ein nette Plauderei über seine Heimat Puerto Rico, nachdem er sein Saxofon aufgewärmt hatte. In seiner Band spielt der Auslandsösterreicher Hans Glawischnig am Bass, der Venezolaner Luis Perdomo am Klavier, und Henry Cole bedient das Schlagzeug. Viel Applaus erhielt jedes der Soli wie auch das Quartett als Ganzes für die Synergie aus hochkonzentrierten Individualisten, die erst am Ende ein entspanntes Lächeln zeigten.

Ganz anders waren die Finnen, die mit ihrer Espoo Big Band rund um Marzi Nyman von der ersten Note an Spass hatten. Die Mannen (die ebb besteht zu 100% aus Männern – wo waren eigentlich die Frauen im Festival?) sind nicht nur professionelle Musiker, sondern auch Unterhalter und gestalten ihre Show mit einer guten Portion Humor. Musikalisch erinnern sie mich an die Big Band Steiermark mit The Base, aber diese Ähnlichkeit liegt nahe, wenn 19 Musiker gemeinsam einen Klangkörper bilden.

Freitag, Altes Kino

Rund um Mitternacht gabs noch Musik zum Chillen vom Duo Hope, dem Amerikaner Kevin Hays und Lionel Loueke aus Benin im Alten Kino, einem neuen Venue in Leibnitz. Da ich Frühaufsteher bin und seit 5 Uhr auf den Beinen, war ich zu dieser Nachtzeit sehr übermüdet und froh, im Retzhof ein Zimmer zu haben.

Workshop Jazzfotografie mit Frank Schindelbeck

Samstag, Kulturzentrum Leibnitz

Ich fragte Noah Preminger nach dem Wow-Konzert seines Quartets mit Jason Palmer, Trompete, Kim Cass, Bass und Dan Weiss am Schlagzeug, warum er seine Stücke als „songs“ vorgestellt hatte, wo sie doch allesamt instrumental waren, und ich mir immer vorgestellt hatte, ein „Lied“ müsse gesungen werden. Hm, da war er nicht ganz sicher, im amerikanischen Jazz hätte sich das eingebürgert, „piece“ wäre OK, wohingegen sich „tune“ eher auf leichte Melodien à la Broadway beziehen würde. Man lernt nie aus.

Als der große Tom Harrell die Bühne betrat, erschrak ich. Mit 73 wirkte er wie ein Hundertjähriger, von einer seltenen Krankheit gezeichnet, stand gekrümmt und totenstarr einfach da. Er sah aus als wäre er im Stehen eingeschlafen, bis er seine Einsätze präzise einzählte. Dann kam urplötzlich Leben in den alten Mann und seine langen Finger eilten über die Tasten der Trompeten, als würde er keinerlei körperliche Beschwerden haben. Wer die Augen geschlossen hielt, hörte tatsächlich wunderbare Kompositionen eines Stars, der in seiner 50-jährigen Karriere mit unzähligen Jazz-Größen gespielt hat. Musik ist eben die beste Medizin.

Backstage mit lieben Kollegen und den Künstlern. Herzlichen Dank an Peter und Hannes für die Aufnahme in die „Familie“ und Manfred für das leckere Catering.

Sonntag, Weingartenhotel Harkamp

Infos: jazzfestival.leibnitzkult.at

Der ORF hat, wie schon bei allen bisherigen Jazz Festivals, mitgeschnitten und wird die Konzerte auf OE1 ab dem 25. November komplett senden.

25 Jahre Stockwerk Jazz

stockwerkjazz_logo_white

Das ohnedies dichte Programm bis zum traditionellen WEIHNACHTSKONZERT wird noch dichter, denn von 9. bis 29. November feiert Otmar Klammer 25 JAHRE STOCKWERKJAZZ mit Women in Motion

In Gedenken an Karlheinz Miklin sen., Stockwerk 8. Juni 2018 © Gerald Ganglbauer

Hier eine Terminübersicht zum Vormerken

Sa., 21. September, 20 Uhr
ALEX DEUTSCH & PETER HERBERT (A)
60th birthday bash
Solo + Duo
drum ’n’ bass

Di., 1. Oktober, 20 Uhr
TOMORROW TRIO (CH / D / NL)
All Those Yesterdays
Omri Ziegele – altosax, nai, voice, Christian Weber – bass, Han Bennink – drums

Mi., 9. Oktober, 20 Uhr
Phil Donkin’s
MASTERFROWN (GB / NL / D)
Phil Donkin – double bass, Joris Roelofs – bass clarinet, Wanja Slavin – saxophones, Martin France – drums

So, 13. Oktober, 20 Uhr
open music
ANTHONY COLEMAN & GUESTS (US / A)
Anthony Coleman – piano, Clemens Salesny – saxophone, Daniel Riegler – trombone, Philipp Kienberger – bass, Matthias Koch – drums

Mi., 16. Oktober, 20 Uhr
JBBG Smål – GRAN RESERVA
featuring: Gianluca Petrella (I) – trombone
Horst-Michael Schaffer – vocals, trumpet, Heinrich von Kalnein – saxes, flute, Uli Rennert – keyboards, Thomas Wilding – e-bass, Tom Stabler – drums

Do., 17. Oktober, 20 Uhr
EDDIE LUIS & HIS JAZZ PASSENGERS (A)
PianoForte – A Tribute to the Jazz Piano
Matyas Bartha – piano, Eddie Luis – bass, Viktor Palic – drums

Fr., 18. Oktober, 20 Uhr
STYRIAN IMPROVISERS ORCHESTRA
Das dirigierte Improvisationsorchester
featuring Annette Giesriegl und Seppo Gründler

Mo., 21. Oktober, 20 Uhr
THE CLAUDIA QUINTET (US)
Chris Speed – clarinet, tenor saxophone, Red Wierenga – accordion, piano, Drew Gress – bass, Matt Moran – vibraphone, John Hollenbeck – drums, composition

Di., 22. Oktober, 20 Uhr
open music
DELL LILLINGER WESTERGAARD (D)
Boulez Materialism
Christopher Dell – vibraphone, Jonas Westergaard – bass, Christian Lillinger – drums

Mo, 28. Oktober, 20 Uhr
open music
TREE (A / CH)
Georg Vogel – piano, 
Andreas Waelti – double bass, 
Michael Prowaznik – drums

Mo., 4. November, 20 Uhr
open music
REISINGER-ROM-SCHRÖDER-WEBER (A / D)
Mario Rom – trumpet, John Schröder – guitar, Christian Weber – bass, Wolfgang Reisinger – drums, percussion, electronics

Mi., 6. November, 20 Uhr
NENAD VASILIC TRIO (SRB / A)
Twenty Years Later
Romed Hopfgartner – soprano saxophone, Marko Zivadinovic – accordion, Nenad Vasilic – bass

25 JAHRE STOCKWERKJAZZ
Women in Motion
9. bis 29. November

Sa., 9. November, 20 Uhr
ANGELIKA NIESCIER NYC TRIO (D / US)
Angelika Niescier – alto saxophone, Chris Tordini – bass, Gerald Cleaver – drums

Kinga Toth – Maislieder

Di., 12. November, 20 Uhr
KINGA TOTH & SILVIA ROSANI (H / I)
Musik-Performance-Text
+ Buchpräsentation „Maislieder“ (Edition Thanhäuser)

Mi., 13. November, 20 Uhr
STEFAN HECKEL & JULIAN ARGÜELLES & MICHAEL KRÖSS (A / GB)
piano – tenor saxophone – bass

15. – 17. November
Jazzwerkstatt Graz presents
SHORTCUTS
tba.

Mo., 18. November
open music
KASSA OVERALL (US)
Go Get Ice Cream and Listen to Jazz
Kassa Overall – vocals, drums, electronics, Mike King – piano, synthesizer

Di., 19. November, 20 Uhr
MARTA SANCHEZ QUINTET (US)
Danza Imposible
Marta Sanchez – piano, Jerome Sabbagh – tenor saxophone, Roman Filiu – alto saxophone, Rick Rosato – bass, Daniel Dor – drums

Do., 21. November, 20 Uhr
EDDIE LUIS & HIS JAZZ PASSENGERS
Take Five – A Tribute to the Dave Brubeck Quartet
Kire Kuzmanov – alto saxophone, Arsenije Krscič – piano, Eddie Luis – bass, Andjelko Stupar – drums

LP Cover
Flipside Tale – Phobos

Di., 26. November, 20 Uhr
VIOLA HAMMER (A)
piano solo
FLIPSIDE TALE (A / DK)
CD-Präsentation: Phobos (Quinton Records)

Viola Hammer – piano, compositions, Morten Ramsbol – bass, Philipp Kopmajer – drums, electronics, compositions

 

Mi., 27. November, 20 Uhr
MATSCH & SCHNEE (D)
Silke Eberhard – saxes, Maike Hilbig – bass

Do., 28. November, 20 Uhr
ELINA VILUMA & THEA SOTI & KIM MYHR (LV / SRB / N)
vocals & vocals & guitar

Sarah Chaksad Orchestra – Tabriz

Fr., 29. November, 20 Uhr
SARAH CHAKSAD ORCHESTRA (CH)
CD-Präsentation: Tabriz (Neuklang Records)

Sarah Chaksad – alto & soprano sax, Andreas Böhlen – as, ss, cl, fl, Pepe Auer – as, cl, bcl, Cédric Gschwind – ts, fl, Fabian Willmann – ts, bars, cl, Julie Fahrer – vocals, Hildegunn Øiseth – tp, goat horn, Charles Wagner – tp, Jonas Winterhalter – tp, Octave Moritz – tp, Lukas Wyss – tb, Lukas Briggentb, Paco Andrea – valve tb, Lucas Wirz – bass tb, Thomas Lüscher – p, Valentin Hebel – guit, Sebastian Gieck – bass, Eva Klesse – drums

Mi., 4. Dezember, 20 Uhr
JBBG Smål – GRAN RESERVA
featuring: Matthias Loibner – hurdy gurdy (Drehleier)
Horst-Michael Schaffer – vocals, trumpet, Heinrich von Kalnein – saxes, flute, Uli Rennert – keyboards, Thomas Wilding – e-bass, Tom Stabler – drums

Do., 5. Dezember, 20 Uhr
STYRIAN IMPROVISERS ORCHESTRA
Das dirigierte Improvisationsorchester

Fr., 6. Dezember, 20 Uhr
TRIO MICHEL-CHOLET-ITHURSARRY (F)
Matthieu Michel – trumpet, Jean-Christophe Cholet – piano, Didier Ithursarry – accordion

Fr., 13. Dezember, 20 Uhr
KEYS & SCREWS (D)
Thomas Borgmann – saxes, Jan Roder – bass, Willi Kellers – drums

Sa., 14. Dezember, 20 Uhr
ALEXANDER VON SCHLIPPENBACH TRIO (D / GB)
Die Winterreise
Evan Parker – saxes, Alex von Schlippenbach – piano, Paul Lytton – drums

Do., 19. Dezember, 20 Uhr
EDDIE LUIS & HIS JAZZ PASSENGERS
present
THE SUPREME SISTERS
Christmas Special
Elina Viluma – Sopran, Miriam Kulmer – Sopran, Patrisha Skof – Alt

Sa., 21. Dezember, 21 Uhr
WEIHNACHTSKONZERT
Dagmar Hödl – Mezzosopran, Seppo Gründler – Gitarre, Heimo Puschnigg – Klavier, Reinhard Ziegerhofer – Bass, Josef Klammer – Schlagzeug, Elektronik