Hautzinger 3 im Stockwerk

Franz Hautzinger – Vierteltontrompete
Jakob Schneidewind – e-bass
Lukas König – drums, electronics 

Franz Hautzinger © Hans Ringhofer

Die Musiker dieses Wiener Trios bewegen sich in einem Bereich, der Wechselwirkungen zwischen Jazz, Neuer Musik und experimentellen, malerisch-expressiven Ansätzen ermöglicht. So ist von dieser Begegnung buchstäblich alles Mögliche zu erwarten. Im Zentrum der besonders responsiven Ausdrucksweise steht jedoch die Hingabe an den Moment.

Spricht man hierzulande vom experimentellen Jazz und dessen herausragenden Exponenten, so fällt mit Sicherheit nach kurzer Zeit der Name Franz Hautzinger. Ohne Zweifel zählt der Trompeter zu den anerkanntesten Vertretern der heimischen Jazzszene. Auch im Ausland genießt der enorm vielseitige Musiker inzwischen einen hervorragenden Ruf. 

Hautzinger einer bestimmten Kategorie zuzuordnen, ist nahezu unmöglich. Dafür tanzt er schlicht und einfach auf zu vielen Hochzeiten. So bewegt sich der gebürtige Burgenländer, der vor etwa hundert Jahren sogar an der Grazer Musikhochschule (heute KUG) studiert hat, ständig im Spannungsfeld zwischen den verschiedensten musikalischen Welten, die er durch sein Spiel in kausaler Nähe zum Jazz in Verbindung bringt. Der Trompeter fühlt sich in der zeitgenössischen Musik genauso beheimatet, wie im Jazz, in der Neuen Musik oder der Weltmusik. 

Als viel beschäftigter Solist oder in zahlreichen Ensembles, stets ist der 61-jährige Virtuose in der Lage, durch sein ungemein facettenreiches Spiel dem Gesamtwerk seinen unverwechselbaren Stempel aufzudrücken.

Samstag, 6. April, 20:00 Uhr live im Stockwerk
Otmar Klammer

Hautzinger 3 LIVE im Stockwerk
Fotos Gerald Ganglbauer

Quartet Flight Mode

Harri Sjöström (SF) – soprano sax
Elisabeth Harnik (AT) – piano
John Edwards (GB) – bass
Tony Buck (AU) – drums, vocals

Dieses illustre Quartett ist ein internationales, sehr prominent besetztes Ensemble für zeitgenössische improvisierte Musik und wurde eh erst 2022 gegründet. Das ist so gut wie gestern. Erstmals (wer es besser weiß, stehe auf und sage es, oder er möge für immer schweigen) ist dabei der finnische Holzbläser Harri Sjöström im Stockwerk zu hören, ein Meister am Sopran und Sopranino Saxophone, den wir vor allem aus seiner Zusammenarbeit mit Cecil Taylor in den 90er-Jahren in guter Erinnerung haben.  

Die vier ausgeprägten Individualisten bewegen sich auf extrem breitem Terrain und innert erstaunlich großer, immer wieder überraschend dynamischer Spektren. Explosive Freiflüge, radikale Echtzeit- Kompositionen, Free Jazz-Anklänge und subtile, fragil träumerische Soundscapes verweben sich zu atmosphärisch aufgeladenen Klangerlebnissen. Spontan und trocken, wie es sich im Jazz gehört, frisch, sperrig, aber auch verführerisch wild. Instant Composing at it’s best! (Otmar Klammer)

Harri Sjöström

Live zu erleben am Samstag, 3. Februar, 20:00 Uhr im Stockwerk, Graz

Spinifex im Stockwerk

Spinifex: Jazz Sextett aus Amsterdam
Fr., 15. April 2022, Beginn: 20:00 Uhr

Bart Maris – trumpet
Tobias Klein – alto saxophone
John Dikeman – tenor saxophone
Jasper Stadhouders – guitar
Gonçalo Almeida – bass
Philipp Moser – drums

Unsere Sturmwarnung des Monats! Das hochkarätig besetzte Sextett Spinifex aus Amsterdam, benannt nach einer zähen australischen Grasart (wonach wiederum die Spinifex People, ein Stamm der Aborigines, benannt sind) mag auf den ersten Blick wie eine Kombination aus freier Improvisation, Hardrock, Jazz und allerhand postmoderner Kraftmusik klingen. Doch unter der Oberfläche entdeckt der Hörer uralte zyklische Rhythmen aus türkischen und indischen Musikkulturen, die hier für einen spannenden synergetischen Prozess sorgen. Irgendwer hat das einmal als „ambitioniert und doch unprätentiös, aber auch furchtlos forschend und experimentell“ bezeichnet. Wie auch immer, hier schießen Komposition und musikalische Energie aus allen Rohren, trifft die Unmittelbarkeit des Rock mit langgestreckten Melodien und rhythmischen Synkopen auf die Sophistication des Jazz. Atemberaubend, hätten wir vor Corona frohlockend gesagt!


Mit Dank und lieben Grüßen,

Ihr Stockwerk-Nachtdienst
Otmar Klammer

Austrian Jazzlines

Jazz Festival Leibnitz 2020

Leibnitz2020
2. bis 4. Oktober 2020, Leibnitz

 

Die achte Ausgabe des Internationalen Jazzfestival Leibnitz wird in diesem für die gesamte Live-Musik so leidgeprüften wie historischen Jahr zu einem dreitägigen Show Case des jungen und zeitgenössischen österreichischen Jazz! International an unserem Festival ist heuer allein das Format der heimischen Projekte.

Unter dem Slogan Austrian Jazzlines wollen wir also ausschließlich mit österreichischen Gruppen bzw. aktuellen Projekten ein Credo an den kontemporären Jazz österreichischer Provenienz ausrufen und gleichsam auch einen Beitrag zur Konsolidierung und Stärkung der heimischen Szene nach all den Entbehrungen der letzten Monate leisten.

Auf drei Bühnen werden dabei sieben der vielversprechendsten Ensembles und Band-Projekte der jüngsten Zeit in einem durchgestylten Programm auftreten und großteils auch ihre jeweils neuen CDs präsentieren.

Das Programm soll als ein ganzheitliches Konvolut verstanden werden, in dem in einer wechselseitigen Bedeutung und Wirkung von Komposition und Improvisation alles mit allem zu tun hat. Das Festival soll also keine bloße Band-Revue durch die äußerst vielfältige und hochkarätige österreichische Szene sein, sondern alle Errungenschaften und Entwicklungen, die zu dem ausgewiesenen Selbstbewusstsein der kreativen Jazzszene im Lande führten, in einen schlüssigen Zusammenhang stellen. Einen Zusammenhang, der zwischen aller Komplexität innovativer Gruppendynamik, kammermusikalischer Intimität und rhythmisch-orientierter Expressivität freilich auch der internationalen Erfahrung und Reputation geschuldet ist, die die einzelnen Musiker heute in hohem Maße mitbringen.

Der große Frauenanteil spricht dabei für die signifikante internationale Stellung der österreichischen Szene in Sachen Genderfrage und Quotenregelung im Jazz.

Wie in all den Jahren unserer Festivalgeschichte hat der ORF auch heuer wieder zugesichert, alle Konzerte des Festivals für Radiosendungen im Lande mitzuschneiden und im internationalen Rahmen der EBU (European Broadcasting Union) anzubieten. Womit den Austrian Jazzlines freilich auch eine riesige internationale Bühne geboten wird.

Otmar Klammer, Isabella Holzmann

Diese Diashow benötigt JavaScript.

UNESCO International Jazz Day

PrimusSitter_byPeterPurgar
Primus Sitter | Foto: Peter Purgar

UNESCO-Generaldirektorin Audrey Azoulay und Jazzpianist und UNESCO-Botschafter Herbie Hancock kündigten heute das Programm für den International Jazz Day 2019 an, der diesmal in Australien gestartet und in über 190 Ländern der Welt gefeiert wird. 
Europas öffentlich-rechtliche Radios beteiligen sich im Rahmen des Euroradio Jazz Day, und Ö1 wirft 24 (!) Stunden lang „eigene Schlaglichter“ auf den Jazz. Es wird weltweit Tausende von Konzerten an diesem Tag geben.
Da dürfen wir freilich nicht fehlen und liefern prompt unseren Beitrag heimischer Provenienz. Heimisch weltmeisterlich!

Di., 30. April 2019, Beginn: 20:00 Uhr

MAU-SI

Christian Maurer – saxes
Primus Sitter – guitar
Robert Riegler – bass
Herbert Pirker – drums

Chill the rock and jazz it! Schöner könnten auch wir es anlässlich des Internationalen Tag des Jazz nicht sagen. Und originell wie wir nun einmal sind, haben wir uns dazu eine musikalische Liaison angelacht, die so alt ist wie das Stockwerk selbst. Welches wiederum – so pfeifen es längst die Spatzen vom Haus am Jakominiplatz – heuer drauf und dran ist, sein 25-jähriges Betriebsjubiläum zu feiern. Ebenso lange besteht also die Seelenverwandtschaft von Christian Maurer und Primus Sitter, beide längst anerkannte Jazzpersönlichkeiten im Lande.
Seit 2005 spielt der Gitarrist Primus Sitter auch im Upper Austrian Jazz Orchestra von Christian Maurer, dem Sopran- und Tenorsaxophonisten der Bandlegende Saxofour.
Bald entstand die zwingende Idee, die Musikwelten der beiden in flexibler Quartettformation zu verbinden. Da Maurer und Sitter auch kompositorisch zugange sind, war auch ein essentieller Punkt am Weg zur unverwechselbaren Gestaltung der gemeinsamen Basis schnell gefunden.
Mit Robert Riegler  und Herbert Pirker kommt zudem eine Rhythmusgruppe zum Einsatz, die den Bogen zwischen Tradition und Moderne in schlüssiger und persönlicher Weise zu spannen vermag.
Im Oktober 2010 war MAU-SI damit immerhin schon im legendären Blues Alley in Washington und im New Yorker Nobeletablissement Dizzy’s zu Gast. Allerdings könnten die vier international versierten Haudegen wieder einmal eine CD nachlegen, immerhin sind seit Umatschaka (mit Startrompeter Jack Walrath) auch schon wieder elf Jahre ins Land gezogen.
Otmar Klammer